Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kita plus bezahlbarer Wohnraum
Stadt treibt Planungen für die Aufstockung des Gebäudes „Pusteblume“voran
GLAUPHEIM - Im Erdgeschoss eine Kindertagesstätte, darüber Wohnungen, außerdem Gemeinschaftsräume: Diese Idee stand bei der Konzeption der Kita „Pusteblume“in der EdithStein-Straße Pate. Jetzt nimmt das Projekt, das Gebäude aufzustocken, Fahrt auf: Am Montag gab der Gemeinderat grünes Licht, die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt voranzutreiben. In den städtischen Haushalt 2020 werden 250 000 Euro für Planungsleistungen eingestellt.
Die viergruppige Kita „Pusteblume“wurde im Februar 2018 eröffnet.
Statik und Anschlüsse sind dafür ausgelegt, zwei Geschosse draufzusatteln. Entstehen sollen 22 Ein- bis Dreizimmerwohnungen, Dachgarten, Terrasse und Stellplätze; außerdem ein Mehrzweckraum für soziale und kulturelle Zwecke, der sowohl der Kita als auch den künftigen Bewohnern zur Verfügung stehen und für weitere Aktivitäten vermietet werden kann. Die Stadt will die Wohnungen über das Landeswohnraumförderprogramm realisieren, sie an Menschen mit Wohnberechtigungsschein vergeben und die Miete ein Drittel unter der ortsüblichen Vergleichsmiete ansetzen.
Marion Kazek, im Baudezernat zuständig für Stadtplanung und Sonderprojekte, machte eine Finanzierung auf:
Die Gesamtkosten für den zweiten Bauabschnitt werden auf 4,5 Millionen Euro geschätzt. Die L-Bank gewährt ein zinsloses Darlehen von etwa 3,26 Millionen und einen Tilgungsnachlass von 448 000 Euro. Ein Quadratmeterpreis von 6,66 Euro spielt jährlich 93 000 Euro Miete ein.
Die Baukosten für Mehrzweckraum, Dachgarten und Teile der Erschließungsflächen betragen rund 1,3 Millionen Euro. Dafür werden 80 Prozent Zuschuss aus dem Förderprogramm
GG„Leuchtturmprojekte in Baden-Württemberg“erwartet, in welches das Laupheimer Modell aufgenommen wurde. Die genaue Förderhöhe müsse noch verhandelt werden, sagt Kazek. Den Restbetrag – zwischen 200 000 und 500 000 Euro – hat die Stadt zu schultern.
Der Zeitplan sieht vor, jetzt die Förderanträge zu stellen, in die Detailplanung zu gehen, einen Generalunternehmer zu finden und 2021 mit dem Bau zu beginnen. Die Stadträte zeigten sich begeistert. Bettina Hempfer-Rost (OL) meinte, das Projekt könnte auch Anstoß sein für eine städtische Wohnbaugesellschaft.