Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auf dem Wunschzettel steht Bauland für junge Familien
Ortschaftsrat Obersulmetingen stimmt dem städtischen Haushalt 2020 zu
GOBERSULMETINGEN - Einmütig hat der Ortschaftsrat am Dienstag dem städtischen Haushaltsentwurf und den für Obersulmetingen veranschlagten Beträgen zugestimmt. Infolge der Corona-Krise wurde der laufende Etat gekürzt. Das sei dem Prinzip der Vorsicht geschuldet, erklärte die Finanzdezernentin Elena Breymaier. Keine Einschnitte soll es dagegen bei den Investitionen geben.
Die Diskussion drehte sich unter anderem um das geplante Versorgungszentrum für Ober- und Untersulmetingen. Seit dem Neujahrsempfang habe man dazu nichts mehr gehört, merkten die Ortschaftsräte an. Er habe immer wieder Gespräche mit den Ortsvorstehern geführt, erwiderte OB Gerold Rechle, und zuletzt mit dem Regionalverband drei mögliche Standorte besprochen – „die wollten wir ursprünglich heute vorstellen“. Auf Zuruf der Ortsvorsteher warte man nun damit, weil sich womöglich noch eine vierte Option eröffne.
Kaum zwei Handvoll Bauplätze entstehen im Gebiet „Grüner Weg“; die Stadt will heuer die Erschließung planen. „Sonst ist nichts in Vorbereitung, doch es gibt mehr als 100 Anfragen“, bedauerte Ortschaftsrat Günther Werz. „Dieses Thema müsste man massiv angehen.“
Dem pflichtete Ortsvorsteher Elmar Dehler bei. Nur neun Geburten habe es 2019 in Obersulmetingen gegeben; wenn das so weitergehe, werde es schwierig, Kindergarten und Grundschule auf Dauer im Ort zu halten, und auch der Nachwuchs für die Vereine versiege. Es sei von herausragender Bedeutung, junge Familien ansiedeln zu können, Investitionen in Bauland seien deshalb mit die wichtigsten.
„Wir können nur umsetzen, was Sie vor Ort an Grunderwerb tätigen können“, antwortete Rechle. Für das Baugebiet „Grüner Weg“hätte man gern mehr Land erworben, bestätigte
Betreuung der Grundschulkinder vor und nach dem Unterricht organisiert. Damit nehme man der Stadt viel Arbeit ab. Weil aber immer mehr Kinder das Angebot nutzen, entsprechend mehr Kräfte bezahlt werden müssen und der Kostenaufwand fürs Essen gestiegen ist, fließen die Mitgliedsbeiträge des Vereins laut Fischer inzwischen komplett in diese Aufgabe, und dennoch gebe es ungeachtet der Landeszuschüsse ein Minus. Zunächst waren es 1000 Euro, die habe die Stadt übernommen. Jetzt aber benötige man zusätzlich 1000 Euro pro Schuljahr, die wolle das zuständige Dezernat nicht zahlen, „was ich gar nicht einsehen kann“. Darauf Rechle: „Wenn es um 1000 Euro geht, die kann ich Ihnen heute zusagen.“
Beantwortet hat der OB auch die
Frage, warum die WC-Sanierung im Schulhaus unterbrochen wurde. Neue Vorhaben dürfe die Stadt erst anpacken, wenn der Haushalt vom Regierungspräsidium genehmigt sei. Es habe sich aber angeboten, während der coronabedingten Schulschließung von Bauhof-Mitarbeitern schon mal die Abbrucharbeiten zu tätigen – dafür braucht es kein Material. Momentan ruht die Baustelle, Schüler und Lehrer benützen die Toiletten in der Schulturnhalle.
Zum Thema Beobachtungsturm am Südsee meinte Siegfried Schneider, das sei Infrastruktur der Gesamtstadt und nicht Obersulmetingen anzurechnen – „bitte lassen Sie die Position Freizeitbereich Rißtal raus“. Damit habe er keinen Schmerz, sagte der OB.