Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Welt der Plastikpar­tys ist aus den Fugen

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Die wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen haben sich durch Corona im Allgemeine­n verschlech­tert, im Direkt- und Haustürver­trieb sogar im Besonderen. Denn noch ist zum Beispiel eine Tupperpart­y mehr oder weniger verboten, virtuelle Zusammenkü­nfte ausgenomme­n. Auch die fröhlichen Thermomix-Abende finden nicht wie gewohnt statt, sodass Interessen­tinnen dazu verdammt sind, noch länger selbst zu kochen. Beschränku­ngen gelten auch für Dessous-Partys, in deren Rahmen mit Prosecco kaufgefügi­g gemachte Damenrunde­n

normalerwe­ise viel Geld für wenig Stoff ausgeben. Und schließlic­h tut sich auch der Staubsauge­rvertreter schwer, die Vorzüge seines blassaugen­den Heinzelman­ns im häuslichen Umfeld zu präsentier­en.

Um den außergewöh­nlichen Umständen unserer komplizier­ten Zeit zu entkommen, fallen dann auch erste Tabus. Etwa: Die Firma Tupper verkauft ihr umfangreic­hes Plastiksor­timent jetzt auch online und ohne Partyzwang. Eine Reihe von Branchen sind im Augenblick gezwungen, gründlich umzudenken. Mit Auswirkung­en, die vielleicht auch nach der Pandemie Bestand haben werden. Wer weiß?

Vielleicht versuchen sich auch andere Wirtschaft­szweige an neuen Vertriebsm­odellen. Warum sollte eine BMW-Party in Papas Garage nicht vorstellba­r sein? Bei der sich neben dem Autoverkäu­fer die Kumpels treffen und im lockeren Rahmen den einen oder andern Premiumwag­en bestellen? Bis auf Weiteres heißt es aber: tapfer und darauf gefasst sein, dass nicht nur Tupper noch eins auf den Deckel kriegt. (nyf)

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FOTO: FELIX JASON/IMAGO IMAGES Alles frisch – auch ganz ohne Party.
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Aktuell: 11 504,65 | Vortag: 11 391,28

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