Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Das Vorhaben Rathaus neu überdenken
„Besonders betroffen von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind die Familien“, stellte
SPD-Stadträtin Martina Miller
fest. Die Stadt Laupheim habe die Kita-Gebühren für April und Mai gestundet. Die SPD erwarte von den kommunalen Spitzenverbänden und der Landesregierung die Kostenübernahme, andernfalls von der Stadt.
Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Einsparungen im Haushalt trage die SPD mit, sagte Miller. Allerdings sehe man Korrekturbedarf etwa beim Tag des Ehrenamts („unverzichtbar in Corona-Zeiten“) und bei der Kriminalprävention im Bereich des Jugendhauses. Auch die Kürzungen beim Gebäudeunterhalt sehe man kritisch, und die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe müsste eigentlich erhöht werden.
Apropos Rathausprojekt: „Womöglich verschafft uns der aktuelle Planungsstopp die notwendige Atempause, um das Vorhaben angesichts der neuen wirtschaftlichen Gesamtrisiken neu zu überdenken. Die SPD erwartet, dass die Erfahrungen aus der Corona-Zeit genutzt werden.“Künftige Arbeitszeitmodelle und die aktuelle Art der Arbeitsorganisation bei der Stadtverwaltung müssten Eingang in ein angepasstes Raumprogramm finden.
Mit ihren Anträgen zum Haushalt habe die SPD das Ziel verfolgt, Familien, Bildung und Betreuung, das Ehrenamt und den Umweltschutz zu stärken. Allen Eilentscheidungen des Oberbürgermeisters der vergangenen Monate habe man zugestimmt, mit Ausnahme der Stromliefervariante, die nicht den Richtlinien des European Energy Award entspreche.
Es sei zu hoffen, schloss Miller, „dass die auferlegte Entschleunigung – neben der Senkung der CO2-Emissionen – auch ihre positive Seite hat. Wir hoffen, dass Mitmenschlichkeit und Solidarität von Bestand sein werden.“(ry)