Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Angst vor Amoklauf an Schule: Polizei stellt Wiblingen auf den Kopf
Sichtung von Zeugin versetzt Stadtteil in Aufruhr
ULM (thhe) - Mehrere Dutzend Streifenwagen waren am Dienstagvormittag im Ulmer Stadtteil Wiblingen im Einsatz. Eine Frau wollte einen Mann gesehen haben, der mit einer Waffe hantiert haben soll. Auch eine Grundund Werkrealschule wurde durchsucht.
Kurz nach 8 Uhr meldete sich die Frau über den Notruf, dass sie im Stiefenhoferweg einen Mann gesehen habe. Dieser soll mit einem Gegenstand hantiert haben, der einer Waffe ähnlich sah. Da sich in der Nähe eine Schule befindet, löste die Polizei Großalarm aus.
Eine zweistellige Anzahl an Streifenwagen war in Wiblingen und vor allem rund um die Schule zu sehen, darunter nicht nur Polizisten aus Ulm, sondern auch von angrenzenden Revieren und auch aus Bayern. Unterstützung kam vom Operativen Ergänzungsdienst, einer Art Bereitschaftspolizei aus Neu-Ulm, und auch vom Polizeipräsidium Einsatz aus Göppingen, das ein Spezialeinsatzkommando stellte. Auch Diensthunde tummelten sich vor Ort. Zufahrtsstraßen wurden überwacht, alleine zwei Streifen beobachteten an der Illerbrücke Fahrzeuge und Personen, die den Stadtteil verlassen wollten.
In der Schule waren nur wenige Schüler und Lehrer, die in ihren Klassenzimmern von schwerbewaffneten Polizisten geschützt wurden. Gerhard Semler, Leiter der Abteilung „Bildung und Sport“bei der Stadt Ulm, sagte: „Die Stadtverwaltung, die Polizei und die Schulen haben die Amoklage in den vergangenen Jahren intensiv geübt.“Ein wichtiger Punkt dabei sei die schulpsychologische Betreuung nach einem solchen Vorfall. „Polizisten und Schulpersonal haben diese heute unmittelbar geleistet.“
Auch in der Umgebung der Schule, in Seitenstraßen und auf einem Spielplatz wurde nach den Mann gesucht, auf den die Beschreibung der Zeugin gepasst hätte. In der Schule selbst wurden die Beamten auf einen 17-Jährigen aufmerksam, der später von der Zeugin als Täter ausgeschlossen wurde. Nachdem die Schule durchsucht war, rückten die meisten Polizisten wieder ab, einige blieben noch länger vor Ort, um auf aktuelle Ereignisse schnell reagieren zu können. Die Ulmer Kriminalpolizei ermittelt weiter.