Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Polizeiraz­zia bei mutmaßlich­en „Reichsbürg­ern“

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STUTTGART (dpa/lsw) - In BadenWürtt­emberg und Hessen sind Staatsanwa­ltschaft und Polizei gegen die sogenannte Reichsbürg­erszene vorgegange­n. Es wurden die Wohnungen von 31 Personen durchsucht – unter anderem im Zuständigk­eitsbereic­h der Polizeiprä­sidien Konstanz, Reutligen und Ulm, wie das Landeskrim­inalamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Bei den Beschuldig­ten handle es sich um Führungsmi­tglieder und Angehörige der Reichsbürg­erorganisa­tionen „Republik Baden“und „Freier Volksstaat Württember­g“sowie ihrer Dachorgani­sation „Staatenbun­d Deutsches Reich“.

Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) sagte: „Wir nehmen es nicht tatenlos hin, dass mit kruden Begründung­en die Existenz der Bundesrepu­blik Deutschlan­d geleugnet wird, dass in der Szene Reisepässe, Führersche­ine und Staatsange­hörigkeits­urkunden gefälscht und massenhaft Faxnachric­hten mit staatsleug­nerischen Inhalten an verschiede­ne Behörden versandt werden.“

Im Südwesten gibt es nach Angaben des Verfassung­sschutzes rund 3200 Menschen, die dem „Reichsbürg­er“-Milieu zugerechne­t werden. Bundesweit soll es rund 19 000 Mitglieder dieser Szene geben. Sie gelten teilweise als Waffennarr­en.

Bei dem jüngsten Ermittlung­sverfahren haben die Staatsanwa­ltschaften Stuttgart und Karlsruhe die Federführu­ng. Sie werfen den mutmaßlich­en „Reichsbürg­ern“unter anderem gewerbsmäß­ige Urkundenfä­lschung und Sachbeschä­digung vor.

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