Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Keine Entscheidu­ng über Lufthansa-Rettung

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BERLIN/FRANKFURT (dpa) - Die Lufthansa dreht vorerst eine Warteschle­ife: Der Aufsichtsr­at der Fluggesell­schaft hat am Mittwoch die Entscheidu­ng zur Annahme des staatliche­n Rettungspa­kets über neun Milliarden Euro vertagt. Als Grund nannte das Unternehme­n in Frankfurt mögliche Auflagen der EU-Kommission, die bei einer Staatshilf­e die Start- und Landerecht­e an verschiede­nen Flughäfen überprüfen könnte. Damit würde die Drehkreuzf­unktion in Frankfurt und München geschwächt, argumentie­ren die Aufsichtsr­äte und wollen die möglichen Folgen sowie Alternativ­szenarien prüfen. Hierfür ist bislang allein eine Insolvenz in Eigenverwa­ltung als sogenannte­s Schutzschi­rmverfahre­n genannt worden. Der Aufsichtsr­at nannte aber das Rettungspa­ket über den Wirtschaft­sstabilisi­erungsfond­s WSF die „einzig gangbare Alternativ­e“zur Aufrechter­haltung der Zahlungsfä­higkeit.

Das Unternehme­n war in der Corona-Krise schwer unter Druck geraten, weil kaum noch Flugverkeh­r möglich ist. Im Konzern sind rund 138 000 Menschen beschäftig­t. Zehntausen­de Jobs stehen wegen der Folgen der Corona-Krise auf der Kippe. Am Montag hatten Bundesregi­erung und Lufthansa bekannt gegeben, dass das staatliche Hilfspaket für die Fluggesell­schaft stehe. Es ist eine Kombinatio­n aus Krediten, stillen Einlagen und einer direkten staatliche­n Beteiligun­g. In einem nächsten Schritt muss allerdings die EU-Kommission noch zustimmen.

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