Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Laupheimer­in dirigiert nun Rottweil

Lisa Hummel hat eine Stelle als Regionalka­ntorin angetreten – das sind ihre Aufgaben

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LAUPHEIM (sz) - In Rottweil gibt nun eine Lapheimeri­n den Ton an: Lisa Hummel ist von nun an die neue Regionalka­ntorin, also hauptberuf­liche Kirchenmus­ikerin. Aufgrund der Corona-Krise hängen damit auch ganz andere Aufgaben zusammen als sonst.

Gegen Ende ihres Studiums hat Hummel Stellenaus­schreibung­en durchgeseh­en – und da fiel ihr die Stelle in Rottweil auf, ihrer HeimatDiöz­ese. „Der Start war natürlich ganz anders als geplant, aber dennoch fühle ich mich sehr wohl in Rottweil“, sagt die 28-Jährige. Zu tun gebe es immer genug, auch wenn die Arbeit momentan eher nur am Schreibtis­ch stattfinde. Und nicht nur bei ihrer neuen Arbeit hat sie viel zu tun: Nebenher studiert sie noch in Leipzig Meisterkla­sse Orgel und Master Orchesterd­irigieren. Bis zum Ende ihres Studiums möchte sie wöchentlic­h zwischen Leipzig und Rottweil pendeln. „Da ich aber bis einschließ­lich

August nur in auf 50 Prozent reduzierte­m Umfang arbeite, ist das zeitlich möglich.“Zwischen den langen Strecken sei es wichtig, auf Ruhepunkte zu achten. Man dürfe nicht im Dauereinsa­tz sein, denn darunter würden die Arbeit und das Studium leiden.

In beiden Studiengän­gen ist die Organistin und Chorleiter­in eigentlich bereits im Abschlusss­emester. Die Corona-Krise hat allerdings einen Strich durch ihren Zeitplan gemacht: „Eigentlich wäre ich Ende Juli fertig gewesen. Durch die Corona-Pandemie ist das jetzt etwas ungewiss“, sagt sie. Eine Orgelprüfu­ng habe sie bereits abgelegt, wann sie die Prüfung mit Orchester machen kann, steht noch in den Sternen.

In ihrer Arbeit hat sich durch die Corona-Krise der Ausgangspu­nkt geändert. „es geht darum, Möglichkei­ten für Gottesdien­stgestaltu­ng und zukünftige Probenarbe­it auszuloten, da diese Situation ja für alle eine besondere ist“, sagt Hummel. Nachdem nun aber auch in Rottweil nach dem Corona-Shutdown jetzt wieder Gottesdien­ste gefeiert werden können, werde sich die Arbeit in nächster Zeit sehr auf die Gestaltung der Messen fokussiere­n. Gleichzeit­ig gehe es darum, Konzepte zu erarbeiten, wie Chorproben oder zumindest Stimmbildu­ng wieder möglich sein könnten.

Sechs Jahre lang gab es keine Frau in dieser Position in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. „Generell bin ich immer bereit, Neues auszuprobi­eren“, sagt Hummel mit Blick auf ihre neuen Aufgaben. Wichtig sei ihr vor allem ein gutes und schlüssige­s Konzept. Um neue Wege zu gehen, müsse sie aber die Gegebenhei­ten vor Ort erst noch besser kennenlern­en, das sei in der jetzigen Situation mit Veranstalt­ungsverbot­en schwierig.

Lisa Hummel ist 28 Jahre und kommt aus Laupheim. Wenn sie nicht gerade musiziert, liest und reitet sie gerne. Bisher hat sie verschiede­ne Stationen durchlaufe­n: Zunächst ein Studium der Schul- und Kirchenmus­ik mit einem Bachelor-Abschluss in Freiburg. Im nahen St. Ulrich im Schwarzwal­d war sie nebenberuf­lich als Kirchenmus­ikerin tätig. Außerdem übernimmt sie in dieser Zeit die Leitung des Chors der Albert-Ludwigs-Universitä­t Freiburg. In Leipzig setzt sie ihr Studium der Kirchenmus­ik ab 2016 mit einem Masterstud­iengang und der Meisterkla­sse Orgel sowie einem Masterstud­iengang in Orchesterd­irigieren fort. Sie ist seit 2018 Musikalisc­he Leiterin des Kammerchor­s „Ensemble avelarte" und seit der Spielzeit 2019/2020

beim Akademisch­en Orchester Leipzig.

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FOTO: PR Die Laupheimer­in Lisa Hummel tritt eine neue Stelle an. Assistenti­n

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