Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Villa Rot verlängert Ausstellung
„Wald.Wolf.Wildnis“: Was Museumsbesucher erwartet – Kurzführungen an Sonntagen
BURGRIEDEN (sz) - Viele Veranstaltungen sind wegen der Corona-Pandemie ausgefallen, doch inzwischen können Kulturbetriebe wieder aufatmen – so auch das Museum Villa Rot in Burgrieden, das seine Ausstellung „Wald.Wolf.Wildnis.“noch bis zum 20. September verlängert hat. Führungen mit begrenzter Personenzahl sind möglich, teilt das Museum mit. Selbstverständlich würden alle Maßnahmen für den Infektionsschutz beachtet. Was Besucher der Ausstellung erwartet, darüber informiert die Villa Rot in einer Pressemitteilung.
Der Wolf kehrt zurück in unsere Wälder. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Naturschutz sollen aktuell mehr als 100 Rudel in Deutschland leben. Was als positives Zeichen eines sich erholenden Ökosystems gelesen werden könnte, schürt in Realität zahlreiche alte und neue Ängste. Die Vorstellungen von der blutrünstigen und hinterlistigen Bestie, die sich aus Grimm’schen Märchen und mittelalterlichen Legenden speisen, scheinen tief in uns verwurzelt.
Wie kaum ein anderes Tier ist der Wolf Sinnbild für das Wilde, das nicht domestiziert und damit unberechenbar und gefährlich ist, erklärt das Museum. Gleichzeitig dienten Darstellungen des freiheitsliebenden Tiers als Projektionsfläche für eine Sehnsucht nach der Rückkehr zu einem natürlichen Urzustand, in dem sich unberührte Wildnis und menschliche Zivilisation gleichwertig gegenüberstünden.
Die Ausstellung, die von der Malerin Gisela Krohn initiiert wurde, nimmt die Rückkehr des Wolfes zum Anlass, um sich mit dem ambivalenten Verhältnis vom Menschen zum Wald und zur Wildnis zu beschäftigen. Die gezeigten Werke der 22 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler, Designerinnen und Softwareentwickler visualisieren die verschiedenen Aspekte des Themas und zeigen den Wolf und andere Tiere im Spannungsfeld zwischen Mythos, Faszination und Angst, heißt es in der Pressemitteilung der Villa Rot. Ziel der Werkschau und des Begleitprogramms ist ein aufgeklärter Blick auf den Wolf und die Hinterfragung der Bedeutung von Wildnis für unsere Zeit.
Unter den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern sind Shaarbek Amankul, Alexandra Bart, Babette Boucher und Jonas Brinker.
Das Museum Villa Rot ist geöffnet von Mittwoch bis Samstag, von 14 bis 17 Uhr, sowie am Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. An den Führungssonntagen (7. Juni, 5. Juli, 2. August, 6. September) bietet das Museum Kurzführungen an. Diese beginnen zu jeder halben Stunde im Zeitfenster zwischen 11.30 und 16.30 Uhr. Erlaubt sind höchstens sechs Teilnehmer, die Kosten betragen 1 Euro pro Person.
Anmeldung unter Telefon 07392/ 8335, per E-Mail an info@villarot.de oder über das Anmeldeformular auf der Museums-Homepage unter www.villa-rot.de