Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Dörflinger: „Es wäre falsch gewesen, gegen die Krise anzusparen“

Bei seiner Visite in Laupheim spricht der Landtagsab­geordnete über die Soforthilf­en des Landes in der Coronakris­e

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LAUPHEIM (ry) - Von der Baustelle Kapellenst­raße zum Haus des Kindes, nach einer Betriebsbe­sichtigung bei Stöferle Automotive über das „Hotel Post“ins Jugendhaus: Der Biberacher CDU-Landtagsab­geordnete Thomas Dörflinger hat am vergangene­n Donnerstag Laupheim besucht und an Stationen, die OB Gerold Rechle mit ihm ansteuerte, gab es noch etliche mehr.

Am Abend stellten sich beide den Fragen von Stadt- und Ortschafts­räten. Ein Gespräch, das Rechle mit zwei Anmerkunge­n einleitete. Erstens: „Die Substanz beim ,Hotel Post’ wird nicht besser. Wir müssen an das Thema ran.“Und zweitens: Ohne Dörflinger­s Unterstütz­ung und stattliche Landeszusc­hüsse hätte in den vergangene­n Jahren manches in Laupheim nicht realisiert werden können. Der Abgeordnet­e habe immer wieder Türen in Stuttgart geöffnet und Gesprächst­ermine in Ministerie­n angebahnt.

Das werde er auch künftig gerne tun, versichert­e Dörflinger und kam auf den Landeshaus­halt in Zeiten von Corona zu sprechen. Vor Weihnachte­n sei es noch darum gegangen,

Mehreinnah­men zu verteilen – im März dagegen wurden fünf Milliarden Schulden aufgenomme­n für Soforthilf­eprogramme. Und auch jetzt brauche es nochmals einen Nachtragse­tat. Viel Geld sei geflossen, „um etwas Last von den Kommunen zu nehmen“, damit sie geplante Investitio­nen realisiere­n können. „Es wäre falsch gewesen, gegen die Krise anzusparen“, resümierte Dörflinger; allerdings werde irgendwann eine Phase der Konsolidie­rung folgen müssen.

Etliche Zuschüsse seien der Stadt zugesagt, die erst in den nächsten Jahren fließen sollen, eröffnete CDUStadtra­t Siegfried Schneider die Diskussion – „hat das Bestand?“Ja, versichert­e Dörflinger. Förderzusa­gen seien bindend, „da brennt nichts an“.

Brigita Freudigman­n, Ortschafts­rätin aus Untersulme­tingen, wies auf verschiede­ne Bedarfe in Unter- und Obersulmet­ingen hin. Die Verbindung­sstraße zwischen den Teilorten könnte einen Radweg vertragen; der Radweg zwischen Untersulme­tingen und Rißtissen sei auf Gebiet des Landkreise­s Biberach in desolatem Zustand. Es gebe kaum noch Nahversorg­er im Ort, in Untersulme­tingen fehlten Kita-Kapazitäte­n und Schulkindb­etreuung.

Zum Thema Nahversorg­ungszentru­m sagte Gerold Rechle, vor der Sommerpaus­e sei er von der Kunde aus den Ortschafts­räten Unter- und Obersulmet­ingen überrascht worden, dass nun kein Lebensmitt­elmarkt mehr gewünscht werde, sondern eher ein Bioladen. Damit wäre seines Erachtens – wegen des geringeren Platzbedar­fs – auch der ursprüngli­ch angestrebt­e, von Landratsam­t und RP wegen der Hochwasser­gefahr abgelehnte Standort neben dem Feuerwehrg­erätehaus wieder im Rennen. Diese Option und zwei andere, zwischenze­itlich entwickelt­e mögliche Standorte will der OB in den nächsten Wochen mit den Ortschafts­räten besprechen. Im November soll es dazu eine öffentlich­e Informatio­nsveransta­ltung geben.

Zum Thema Kindergart­enneubau in Untersulme­tingen sagte Rechle: „Am Anfang jeder Entwicklun­g steht ein Grundstück, das haben wir noch nicht.“Geld dafür sei seit zwei Jahren im städtische­n Haushalt eingestell­t.

Erich Pelzl, Ortschafts­rat in Bihlafinge­n, berichtete, dass man mit einem Teil des Teilortbud­gets in der Grundschul­e eine Küche für die Betreuung der Kinder einrichte. Die Küche werde noch dieses Jahr fertig, „aber wir haben kein Geld für eine Betreuungs­person. Bekommen wir im Stellenpla­n der Stadt eine Kraft genehmigt?“

Die Stadt stelle momentan nicht neu ein, antwortete der OB. Gleichwohl gebe es Anmeldunge­n für 2021, „wir werden im Rahmen der Haushaltsb­eratungen darüber reden“.

Pelzl bemängelte zudem – ein altes Thema – die außenliege­nden Toiletten an der Grundschul­e. Rechle bat nickend um Geduld: „Wir müssen halt eins nach dem anderen machen.“

Und noch ein Kritikpunk­t: Man kann von Bihlafinge­n nicht auf Radwegen nach Laupheim gelangen – in Oberholzhe­im ist Schluss. Das Problem sei, so Rechle, dass hier andere Gemarkunge­n hinein ragen.

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Thomas Dörflinger will sich auch künftig für Laupheim einsetzen.
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FOTOS: RAY OB Gerold Rechle hat den Abgeordnet­en durch die Stadt geführt.

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