Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Schulen offen halten – „das klappt nur gemeinsam“
Wie Lehrkräfte, Schüler und eine Elternvertreterin über die Maskenpflicht im Unterricht denken
LAUPHEIM/SCHWENDI (ry/bbr) – Von Montag an gilt in Baden-Württemberg an weiterführenden Schulen ab Klasse 5 auch im Unterricht die Maskenpflicht. Die SZ hat Lehrkräfte, Schüler und eine Elternvertreterin gefragt, wie sie darüber denken.
Andreas Trögele, Friedrich-Uhlmann-Gemeinschaftsschule
Rektor der
in Laupheim, findet die Maskenpflicht im Unterricht grundsätzlich sinnvoll, um die steigenden Infektionszahlen einzudämmen. „Viele unserer Schülerinnen und Schüler tragen schon jetzt freiwillig eine Maske, ihnen ist bewusst, dass sie damit ihr Umfeld schützen“, berichtet er. Auch auf die Lehrkräfte treffe das zu. Trögele rechnet deshalb damit, dass die Maskenpflicht im Unterricht an seiner Schule ohne Probleme umsetzbar ist. Allerdings gibt er zu bedenken, dass gerade im Ganztagsschulbetrieb Jugendliche und Lehrer auch Möglichkeiten brauchten, zwischendurch ohne Bedeckung durchschnaufen zu können.
„Uns allen ist bewusst, dass die aktuellen Maßnahmen das Ziel haben, den Präsenzunterricht an den Schulen
aufrecht zu erhalten. Daher sollte es auch in unser aller Interesse liegen, gemeinsam für eine konsequente Umsetzung Sorge zu tragen“, schreibt der Konrektor auf der Homepage der
Schwendi. Auch er berichtet, dass viele Schüler, besonders in den unteren Klassenstufen, während des Unterrichts bereits von sich aus Nase und Mund bedecken.
Thomas Fink Max-Weishaupt-Realschule Kilian-von-Steiner-Schule
An der in Laupheim tragen alle bereits seit
Schuljahresbeginn auch im Unterricht eine Maske, obwohl das seither vom Land nicht verordnet war. „Man hat sich daran gewöhnt“, sagt der Schulleiter Die Berufsschule war vom Infektionsgeschehen schon heftig betroffen, sechs Klassen und etliche Lehrkräfte mussten vorübergehend in häusliche Quarantäne geschickt werden.
Joachim Trautmann. Laura Preiß
aus Ulm besucht das Technische Gymnasium Naturwissenschaft an der
Kilian-von-SteinerSchule.
Die ersten Tage sei es gewöhnungsbedürftig und teils nervig gewesen, ständig eine Maske zu tragen, sagt die Abiturientin. „Inzwischen merke ich oft gar nicht mehr, dass ich sie aufhabe.“Die 21-Jährige hofft, dass der Präsenzunterricht aufrecht erhalten werden kann. Der OnlineUnterricht im Frühjahr habe zwar ziemlich gut funktioniert, doch zu ihrer Ausbildung gehört Unterricht im Labor, „und das geht nicht zu Hause“.
„Es ist kein gutes Zeichen, wenn die Regeln wieder strenger werden“, weiß aus Rißtissen, Schülersprecherin am
Laupheim. „Ich finde, mit Blick auf die aktuelle Entwicklung ist es wichtig, dass wir Schüler uns an die Maskenpflicht halten. Wir haben auch eine gewisse gesellschaftliche Verantwortung.“Jetzt gehe es darum, dass die Schulen geöffnet bleiben, hat die 13-Jährige erkannt – „das klappt nur gemeinsam“. Sie glaube für alle zu sprechen, wenn sie sage, „dass man für jeden Tag Präsenzunterricht dankbar ist“. In der Zeit zwischen dem Ausbruch der Pandemie und den Sommerferien habe sie gerade mal zehn Tage an der Schule verbracht.
Jette Peters Carl-Laemmle-Gymnasium Anja Langer
Für aus Obersulmetingen, Elternbeiratsvorsitzende am
ist Präsenzunterricht ebenfalls ganz klar die bessere Alternative, weil Homeschooling die Kinder isoliere. Angesichts der zuletzt wieder stark steigenden Corona-Fallzahlen sei eine Maskenpflicht auch im Unterricht sinnvoll. Darüber, glaubt sie, herrsche am CLG Konsens.
Carl-Laemmle-Gymnasium,
„Den Sinn dieser Maßnahme sehen alle ein“, pflichtet Schulleiterin am bei. Etliche ihrer Kolleginnen und Kollegen wirkten erleichtert, dass der Mund-Nasen-Schutz – „ein kleines Stück Stoff, das viel bewirken kann“– nun verbindlich wird. Bei den Schülern sei zu spüren, dass sie nach dem zweiten Corona-Fall am Gymnasium deutlich aufmerksamer werden – „einige tragen die Maske schon freiwillig im Unterricht“. Verweigerer gebe es bisher nicht, nur Vergessliche, für die man stets ein paar Masken parat liegen habe. Seit Freitag sind wegen eines Corona-Falls eine komplette und eine halbe neunte Klasse am CLG in Quarantäne; das werden sie auch in der nächsten Woche sein.
Petra Braun, CLG,