Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Den Wunschbaum gibt’s auch 2020 – nur anders
Wer möchte, kann Kinder oder Senioren auch im Corona-Jahr beschenken
LAUPHEIM - Sechs Jahre gibt es die „Aktion Wunschbaum“der Kolpingsfamilie bereits. Bedürftige Kinder und Senioren können dabei ihre Weihnachtswünsche notieren. Am Weihnachtsbaum der Kolpingsfamilie auf dem Weihnachtsmarkt können sich die Besucher Wünsche aussuchen und sie erfüllen. Wegen der Corona-Pandemie und der Absage des Weihnachtsmarkts stand die Aktion dieses Mal auf der Kippe. Christine Merkle, die Organisatorin der „Aktion Wunschbaum“, hat nun aber einen Weg gefunden, wie sie doch stattfinden kann, in veränderter Form.
Gerade in der aktuellen Situation sei es wichtig, dass die Aktion stattfindet, meint Merkle. „Wegen Kurzarbeit, Jobverlust oder Krankheit ist die Not bei einigen vielleicht nochmal größer als in den vergangenen Jahren“, erklärt sie. Viele Menschen hätten sich in jüngster Zeit auch vermehrt zurückgezogen und seien noch einsamer als sonst. Die Aktion sei gedacht „für alle, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, wie Merkle es ausdrückt.
Luxusartikel stehen selten auf den Wunschzetteln, berichtet Merkle. Senioren würden sich vor allem Kleidung wie Nachthemden, Handschuhe oder Schals wünschen, aber auch Lebensmittel. Bei Kindern stünden nicht nur Spielsachen auf dem Zettel. Auch Bücher, Sportschuhe oder eine Mütze seien oft geäußerte Wünsche. Sie werden vom Kinderschutzbund und der Sozialstelle der Stadt Laupheim gesammelt und bis auf Geschlecht und Alter anonymisiert.
Normalerweise sortiert Christine Merkle die Wünsche in die Gruppen „Kinder“und „Senioren“und hängt sie an den Wunschbaum. Den will sie auch in diesem Jahr nicht ganz aufgeben, obwohl der Weihnachtsmarkt nicht stattfindet. Am 27. und 28. November baut die Kolpingsfamilie ihren Stand am Feyzinplatz auf. Doch anders als in den Jahren zuvor werden dieses Mal keine Wünsche am Baum hängen. „Wegen Corona können wir es nicht verantworten, dass die Menschen sich dicht um den Baum drängen“, erklärt Merkle.
Stattdessen können die Wünsche direkt am Stand entgegengenommen werden. Zwei Anlaufstellen, eine für die Kategorie „Kinder“und eine für die Kategorie „Senioren“, sollen für Ordnung sorgen. „Der Mund-NaseSchutz ist Pflicht. Auch wenn es im Freien ist“, betont Merkle. „Und Abstand muss in den Schlangen natürlich auch gehalten werden.“
Eine weitere Neuerung soll den Publikumsverkehr am Stand zusätzlich entzerren. Die Hälfte der Wünsche werde nicht am Stand, sondern ab dem 28. November nachmittags direkt online auf der Seite der Kolpingsfamilie angeboten, sagt Merkle. Die Seite befinde sich noch in der Planung. Ziel sei es, die Wünsche wie beim Online-Shopping zu verteilen.
Wann genau die Geschenke abgegeben werden können, wisse sie noch nicht, erklärt Merkle. „Das klären wir im Moment noch.“Spielwaren Schaich und Fahrrad Rommel werden die Geschenke wie in den vergangenen Jahren entgegennehmen. Die Rolle des Christkinds übernehmen anschließend der Kinderschutzbund und die Sozialstelle, sie verteilen die Geschenke an die Empfänger.
Der Stand der Kolpingsfamilie steht am 27. November von 14 bis 18 Uhr und am 28. November von 9 bis 13 Uhr auf dem Feyzinplatz. Anschließend werden die Wünsche auch online unter kolpinglaupheim.de publik gemacht.