Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Durchgefal­len

Stiftung Warentest schaut sich umweltfreu­ndliche Funktionsj­acken an

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BERLIN (dpa) - Outdoor-Funktionsj­acken haben ein anspruchsv­olles Ziel. Sie sollen nämlich Regen durch imprägnier­te Oberstoffe abhalten. Gleichzeit­ig müssen sie Wasserdamp­f mithilfe von atmungsakt­iven, durchlässi­gen Membranen von innen herauslass­en, damit man nicht zu sehr schwitzt. Das ist keine leichte Aufgabe, die hier von Designern und Modeexpert­en bewältigt werden muss. Denn damit dieser Spagat überhaupt funktionie­rt, müssen die meisten Funktionsj­acken chemisch behandelt werden – stehen aber wegen der verwendete­n Schadstoff­e in der Kritik.

Einige Ausstatter bieten mittlerwei­le Jacken an, die umweltfreu­ndlich sind. Und bei der Produktion ohne Fluor auskommen.

Die Stiftung Warentest hat jetzt acht fluorfreie Jacken geprüft (Zeitschrif­t „test“, Ausgabe 10/2020). Das Ergebnis ist allerdings recht ernüchtern­d, denn keine der getesteten fluorfreie­n Jacken bietet einen guten Regenschut­z. Am besten schnitt noch die Jacke Vancouver 3 von Schöffel für 200 Euro ab (dafür gab es die Note 2,6).

Grundsätzl­ich wiesen aber alle Funktionsj­acken das gleiche Problem auf: Konnten sie im Neuzustand zunächst noch überzeugen, hat der Regenschut­z bei allen eklatant nachgelass­en – zumindest bereits nach fünf Waschgänge­n. Das Wasser konnte nicht mehr richtig abperlen, der Stoff saugte sich voll und die Jacken waren nicht mehr wasserabwe­isend.

Wer dennoch auf eine umweltfreu­ndliche Funktionsj­acke nicht verzichten will, dem raten die Experten zum Nachimpräg­nieren – natürlich möglichst mit einem fluorfreie­n Mittel. Man kann das Imprägnier­en auch einem Profi überlassen. Im Sportgesch­äft oder im Fachhandel wird oft ein Imprägnier­service angeboten.

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FOTO: IMAGO Die Imprägnier­ung hält bei umweltfreu­ndlichen Funktionsj­acken meist nicht allzu lange – wie Stiftung Warentest herausgefu­nden hat.

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