Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Tunnel-Chaos mit Ansage
Ulmer Westringtunnel wegen Bauarbeiten gesperrt – So lange sollen die Behinderungen noch andauern
ULM (thhe) - Rund eine Dreiviertelstunde mehr brauchen seit Montagmorgen Autofahrer auf der B10 von Neu-Ulm nach Ulm. Wegen der Sperrung des Ulmer Westringtunnels für Bauarbeiten wird der Verkehr bis zum Wochenende oberirdisch am Ehinger Tor vorbei geführt.
Die Stadtverwaltung hatte schon in den Wochen zuvor über die anstehenden Bauarbeiten informiert, die bewusst in die verkehrsärmeren Herbstferien gelegt wurden. Von 8 bis 16 Uhr wird der Tunnel täglich in Fahrtrichtung Norden gesperrt, damit dringend notwendige Reparaturarbeiten durchgeführt werden können. Für den Berufsverkehr wird die Baustelle jeden Tag abgebaut.
Als Reaktion auf den Stau gab die Stadtverwaltung am Montag die Empfehlung, den Bereich wie folgt großflächig zu umfahren: Aus Senden kommend nutzt man am Autobahndreieck Neu-Ulm (B28) die Ausfahrt „Wiblingen/Donautal“auf die B30 Richtung Süden. Von dort gelangt man über die Wiblinger Allee auf die B311 in die Innenstadt. Alternativ gelangt man über Wiblinger Allee – Kuhbergring – Berliner Ring bis in den Ulmer Norden und dort wieder auf die B10.
Am Tunnelportal müssen zahlreiche Abplatzungen im Beton repariert werden, die durch Lastwagen verursacht wurden, deren Fahrer die Höhenbeschränkung ignoriert haben. Die über 60 Jahre alten Stützmauern der in den Tunnel führenden Rampe werden akribisch untersucht. Die Sperrung wird genutzt, um Schäden durch eindringendes Wasser zu beseitigen.
Am aufwendigsten sind aber die Arbeiten in der Tunnelzufahrt. Die Betonplatten, die die Fahrbahn tragen, stammen aus den 1950er Jahren und sind nicht für die heutige Verkehrsbelastung geeignet. Risse im Asphalt quer durch die Fahrbahn zeigen auch von außen sichtbar, dass die Betonplatten nicht mehr sicher liegen.
Mit großen Bohrgeräten werden die Platten durch die Fahrbahn hindurch angebohrt und dann stabilisierendes Kunstharz in die alten Betonplatten gepresst, um den Untergrund zu stabilisieren.
Beendet werden die Bauarbeiten mit einer weiteren Vollsperrung in der Nacht Samstag auf Sonntag. Dann wird der Fahrbahnbelag auf der Rampe in den Tunnel durch einen lärmmindernden Belag ersetzt.