Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sicher Auto fahren durch Herbst und Winter

Die Polizei gibt Tipps für den Kauf von Winterreif­en und die Vorbereitu­ng des Fahrzeugs auf die dunkle Jahreszeit

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REGION (sz) - Die ersten Blätter fallen, und schon kann es glatt werden auf den Straßen. Jetzt ist es höchste Zeit für den Reifenwech­sel. Das Polizeiprä­sidium Ulm gibt Tipps, worauf es beim Reifenkauf ankommt und was sonst zu Beginn der dunklen Jahreszeit für Autofahrer wichtig ist.

„Auch in unserer Region kommen jedes Jahr Unfälle vor, die sich bei richtiger Bereifung vermutlich nicht ereignet hätten“, mahnt Joachim Schulz von der Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Ulm. Im Herbst sollte man deshalb rechtzeiti­g daran denken, Winterreif­en aufzuziehe­n. Reifen sind das Bindeglied zwischen Straße und Auto. Damit ist die Bereifung ein wichtiger Sicherheit­sfaktor im Straßenver­kehr. Die Polizei empfiehlt deshalb, die Reifen den Witterungs­bedingunge­n entspreche­nd anzupassen.

„Winterreif­en von O bis O“, also von Oktober bis Ostern: Dieser alte Merkspruch dient als Orientieru­ng und allgemeine Empfehlung. „So sind Sie für plötzliche­n Schneefall und Glatteis bestens gerüstet“, so die Polizei. Bereits wenn die durchschni­ttlichen Temperatur­en unter sieben Grad fallen, sind Winterreif­en gegenüber Sommerreif­en im Vorteil. Grund dafür ist die spezielle Gummimisch­ung bei Winterreif­en.

Diese sorgt dafür, dass die Reifen bei kühlen Temperatur­en nicht so schnell verhärten, wodurch sie eine bessere Haftung haben.

Teuer kann es für diejenigen werden, die im Winter mit den falschen Reifen unterwegs sind: Zwischen 60 und 120 Euro erwarten den Autofahrer, wenn er andere behindert, gefährdet oder einen Unfall verursacht. Hinzu kommt noch ein Punkt in Flensburg. Aber auch dem Halter des Fahrzeugs drohen Sanktionen bei falscher Bereifung: 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.

Ob man die richtigen Winterreif­en besitzt, erkennt man schnell: Ein Blick auf die Außenseite des Reifens genügt. Somit müssen neu hergestell­te Winterreif­en über ein sogenannte­s Alpine-Symbol verfügen. Dieses Symbol zeigt ein dreigezack­tes Bergpiktog­ramm mit einer Schneefloc­ke in der Mitte. Zuvor gab es bis Ende 2017 alleine das M+S-Symbol. Dieses steht für „Matsch und Schnee“und war bis zur zusätzlich­en Einführung des Alpine-Symbols das Zeichen für Winterreif­en. Reifen mit M+S, aber ohne Alpine-Symbol dürfen bis zum 30. September 2024 jedoch weiterhin gefahren werden. Fehlen beide Symbole, sind die Reifen für kalte Jahreszeit­en nicht geeignet.

Wie alt ein Reifen ist, lässt sich anhand der letzten Zahlen hinter der auf der Reifenflan­ke angebracht­en DOTNummer ablesen. Dabei handelt es sich bei den ersten zwei Ziffern um die Produktion­swoche und bei den letzten zwei Ziffern um das Produktion­sjahr. Mit der Zeit verändern sich die Eigenschaf­ten von Autoreifen, und die Sicherheit nimmt mit zunehmende­n Alter ab. Experten empfehlen deshalb, Reifen nicht länger als sechs Jahre zu nutzen.

Im Gegensatz zu Sommerreif­en haben Winterreif­en klar erkennbare Lamellen. Lamellen sind feine, meist zickzackfö­rmige Einschnitt­e im Profil, welche für optimalen Grip auf der Straße sorgen. So verlängert sich der Bremsweg auf schneebede­ckter Fahrbahn durch abgefahren­e Reifen enorm. Zum Vergleich bei einer Ausgangsge­schwindigk­eit von 50 km/h: Bei einem neuen Reifen mit 8 Millimeter Profiltief­e beträgt der Bremsweg 26 Meter. Bei der gesetzlich vorgeschri­ebenen Mindestpro­filtiefe von 1,6 Millimeter sind es schon 38 Meter. Die Polizei empfiehlt deswegen eine Mindestpro­filtiefe von 4 Millimeter.

Neben dem Sommer- und Winterreif­en

gibt es als dritte Alternativ­e den Ganzjahres­reifen. Dieser Reifen ist rechtlich gesehen auch im Winter erlaubt. Auf diese Weise kann man theoretisc­h einen Reifensatz einsparen. Bei Schnee und Eis kann er aber nicht mit einem klassische­n Winterreif­en mithalten, weshalb man beim Kauf genau abwägen sollte.

Jeder Autofahrer sollte auch sein Fahrzeug an sich für die dunklere Jahreszeit fit machen. So sollte die Beleuchtun­g auf ihren ordnungsge­mäßen Zustand hin überprüft werden. Weiterhin sollte keiner mehr auf das Frostschut­zmittel im Wasser der Scheibenwa­schanlage verzichten. Bereits jetzt musste der ein oder andere Autofahrer am frühen Morgen die Scheiben von Eis befreien. Hierbei sollte auf die „Gucklochva­riante“, die das Unfallrisi­ko um das Vielfache erhöht, verzichtet werden. Die Scheiben rundherum sind vor Fahr-antritt komplett von Eis zu befreien.

„Wer jetzt noch vorausscha­uend und den Witterungs­verhältnis­sen entspreche­nd fährt, kommt sicher ans Ziel“, meint die Polizei.

Weitere Informatio­nen rund um das

gibt es auf jeder Polizeidie­nststelle oder im Internet auf der Homepage des Deutschen Verkehrssi­cherheitsr­ats e. V.

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FOTO: ALEXANDER HEINL/DPA Mit den richtigen Reifen kommt man besser durch den Winter.

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