Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gruppe hinter Flugblättern gibt sich zu erkennen
Es geht unter anderem um illegal kursierende Bundeswehrwaffen
ULM (sz) - „Kampfmittelverdachtszone in Ulm“– unter diesem Schlagwort sind am Montag ominöse Flyer in Briefkästen in Ulm und Blaustein gelandet (wir berichteten).
Auch Plakate wurden aufgehängt. Sie sollten die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass Waffen und Munition der Bundeswehr illegalerweise im Umlauf sind.
Die Gruppe dahinter: das „Zentrum für politische Schönheit“. Doch dieses hatte Unterstützer in Ulm.
In der Ulmer Region wurde das „Zentrum für politische Schönheit“unterstützt vom Kollektiv.26, das sich selbst als „Autonome Gruppe Ulm“bezeichnet und dem linken Spektrum zuzuordnen ist. Mitglieder des Kollektivs verteilten die Flyer und hängten die Plakate auf. Warum?
Antwort des Kollektiv.26: „Damit wollen wir aufmerksam machen auf fehlende Munition, Sprengstoff und Waffen innerhalb der Bundeswehr, sowie auf extrem rechte Strukturen, die sich seit Jahren im Militär und anderen Sicherheitsbehörden befinden.“
Aus Sicht des Kollektiv.26 seien verschwundene Waffen und „extrem rechte Strukturen“gerade in
Ulm und Süddeutschland „ein wichtiges Thema“. Es verweist weiter auf dementsprechende Vorfälle und Meldungen.
So stand in diesem Jahr ein Mitarbeiter der Ulmer Bundeswehr vor Gericht. Er soll Waffen gehortet haben. Außerdem beschlagnahmte die Polizei zuletzt in der Region Kriegswaffen, Wehrmachtsuniformen, Sprengstoff und mehr, es fanden Hausdurchsuchungen statt. Unlängst kam auch heraus, dass die Ulmer Polizei zwei Verdachtsfälle prüft. Zwei Polizisten aus den eigenen Reihen sollen mit rechtem Gedankengut aufgefallen sein.
Im Jahr 2017 sei es außerdem zu einem „Munitions-Verlust“in Ulmer Kasernen gekommen.
Was das Kollektiv.26 bedauert: eine „Mauer des Schweigens“, wenn es um rechte Vorgänge in der Region gehe. Diese müsse „durchbrochen werden“. Auch die Behörden werden angegriffen, das Kollektiv findet gar: „Behörden haben ein Problem mit autoritären Strukturen in ihren Reihen. Der tief verankerter Korpsgeist und ihr Selbstverständnis verhindern Aufklärung.“
Die Ulmer Polizei prüft derzeit noch, wie die Plakataktion rechtlich einzuordnen ist.
Vom eigenen Auto überrollt – Frau schwer verletzt
ULM (sz) - Mit schweren Verletzungen ist am Montag in Ulm eine Frau ins Krankenhaus eingeliefert worden. Kurz vor 9 Uhr parkte die 60-Jährige ihren VW in der Heilmeyersteige und belud ihren Kofferraum. Dabei bemerkte sie, dass ihr Auto nach hinten rollte. Sie versuchte noch, den VW zum Stehen zu bringen. Das misslang und das Auto überrollte die Frau. Ihr Auto kam auf der gegenüberliegenden Straßenseite zum Stehen. Die Feuerwehr sicherte den VW gegen weiteres Wegrollen ab, bis dieser an einen sicheren Standort gebracht werden konnte.
Mann stirbt nach Auffahrunfall auf A 8
ELCHINGEN (dpa) - Ein Autofahrer ist nach einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 8 an seinen schweren Verletzungen gestorben. Der 43Jährige war am Montagmorgen nahe der Landesgrenze zwischen BadenWürttemberg und Bayern auf einen Lastwagen aufgefahren, wie die Polizei mitteilte. Zur Unfallzeit sei es neblig gewesen mit einer Sichtweite von etwa 200 Metern. An der Unfallstelle, etwa auf Höhe des Autobahnkreuzes Ulm/Elchingen, waren am Morgen zwei Spuren der A 8 in Richtung München gesperrt. Die A 8 ist eine wichtige Verkehrsachse zwischen den Ländern.