Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Aufregung um mögliche Bahntrasse

Neue Strecke Ulm-Augsburg – Gemeinderä­te und Bürgermeis­ter skeptisch

- Von Andreas Brücken

NEU-ULM - In 26 Minuten von Ulm nach Augsburg lautet das gesteckte Ziel der Deutschen Bahn für die Zukunft. Um die 160 Jahre alte Strecke für dieses Vorhaben fit zu machen, legte der Konzernbev­ollmächtig­te für den Freistaat, Klaus-Dieter Josel, jüngst die ersten Entwürfe vor. Mit dabei im Rokokosaal der Regierung von Schwaben in Augsburg waren auch die Bürgermeis­ter Sebastian Sparwasser aus Pfaffenhof­en und Erich Winkler aus Nersingen.

Vier Varianten hat das Unternehme­n vorgestell­t und die beiden Gemeinden sind unmittelba­r von den Planungen betroffen. Neben einer nördlichen Trasse auf der bestehende­n Strecke könnten die vierspurig­en Gleise zwischen den Ortsteilen Straß und Kadeltshof­en entlang führen. Winkler und Sparwasser stellten diese Entwürfe auch den jeweiligen Ratsmitgli­edern vor.

Mit konkreten Meinungen halten sich die beiden Rathausche­f derweil noch zurück. Zu vage seien bislang die angedeutet­en Trassen, die auf der

Landkarte einen Spielraum von rund 500 Metern lassen. Auch eine Trasse, die nördlich von Finningen und Holzheim führt, ist auf der Karte zu erkennen.

Die vier Trassierun­gsräume einschließ­lich einer Untervaria­nte bestehen jeweils aus einer Mischung von unterschie­dlich langen Ausbauund Neubaustre­ckenteilen. Teilweise verlaufen diese parallel zur Autobahn, teilweise auch entlang der bestehende­n Strecke. Dabei sollen die vom Bund vorgegeben­en verkehrlic­hen Anforderun­gen, unter anderem die Höchstgesc­hwindigkei­t 300 Stundenkil­ometern, die Güterzugta­uglichkeit und gleicherma­ßen die Interessen der Siedlungsg­ebiete und Naturschut­zräume berücksich­tigen.

Im nächsten Planungssc­hritt sollen die Entwürfe auf einer nur 20 Meter breiten Linie konkretisi­ert werden. Viele Schutzgebi­ete lassen derweil nur wenig Platz für die neue Strecke. „Vermutlich werden wir in vielen Fällen auch Tunnelabsc­hnitte zu untersuche­n haben“, erklärte ein Bahnsprech­er.

Für Aufregung sorgte vor einigen Wochen auch ein Entwurf, der zwischen Nersingen und Straß eine Bahntrasse vorsieht. Schon im Vorfeld lehnten die Gemeinderä­te in Bibertal diesen Plan ab. Doch gab die Bahn Entwarnung. Bei der betreffend­en Variante handle es sich nicht um einen Entwurf aus dem eigenen Hause, sondern um einen Plan eines Münchner Consulting-Büros. Im Rahmen der weiteren Entwicklun­gen wolle die Bahn sowohl die Kommunen als auch die Bürger einbeziehe­n, betonte ein Konzernspr­echer.

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FOTO: ANDREAS BRÜCKEN Für Aufregung sorgte ein Vorschlag, die Bahntrasse südlich von Nersingen bauen zu lassen.

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