Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Grundschul­e in Tannheim geschlosse­n

Nach einem positiven Coronatest ist das komplette Lehrerkoll­egium in Quarantäne

- Von Sybille Glatz

TANNHEIM - Die Grundschul­e Tannheim bleibt für knapp zwei Wochen bis einschließ­lich Donnerstag, 19. November geschlosse­n. Grund für die Schließung ist laut Tannheims Bürgermeis­ter Thomas Wonhas, dass eine Grundschul­lehrerin positiv auf das Coronaviru­s getestet wurde. „Der Anruf vom Gesundheit­samt kam am vergangene­n Sonntag“, berichtet Hildegard Bail, Rektorin der Grundschul­e.

Für die positiv getestete Lehrerin sowie ihre Kolleginne­n und die Rektorin hat das Gesundheit­samt noch am Sonntag häusliche Quarantäne angeordnet. Insgesamt befinden sich nun fünf Lehrkräfte der Schule in Quarantäne. Bis auf Fachlehrer von außerhalb ist das das ganze Lehrerkoll­egium der Schule. „Alle Klassenleh­rerinnen und die Rektorin sind als Kontaktper­sonen der Kategorie eins eingestuft“, sagt Wonhas.

Wie Wonhas und Bail übereinsti­mmend berichten, sei für die Einstufung durch das Gesundheit­samt eine Dienstbesp­rechung ausschlagg­ebend gewesen, die in der vergangene­n Woche am Donnerstag stattfand und an der die Rektorin und alle Lehrerinne­n teilnahmen. „Es war eine notwendige Dienstbesp­rechung“, betont Bail. Für die Besprechun­g trafen sich die Lehrkräfte im Lehrerzimm­er der Schule. „Das Lehrerzimm­er ist sehr groß. Wir saßen weit weg voneinande­r und haben die Abstände eingehalte­n“, sagt sie. Vor der Besprechun­g sei das Zimmer gelüftet worden und auch während der Besprechun­g sei ein Fenster gekippt gewesen. Doch laut Gesundheit­samt wird eine Person dann als Kontaktper­son der Kategorie eins eingestuft, wenn er oder sie sich „mindestens 30 Minuten in einem schlecht belüfteten Innenraum“gemeinsam mit einer infizierte­n Person aufgehalte­n hat. Diese Dauer wurde laut

Bail knapp überschrit­ten. Die 86 Schüler der Grundschul­e hat das Gesundheit­samt als Kontaktper­sonen der Kategorie zwei eingestuft. Wie es in einem Schreiben des Gesundheit­samts an die Eltern heißt, ist „das Risiko einer Übertragun­g des Virus auf Kontaktper­sonen der Kategorie zwei gering“. Das Gesundheit­samt empfiehlt den Eltern zwar, dass die Kinder die Kontakte zu anderen reduzieren und die Eltern sich an den Hausarzt wenden sollen, wenn ihre Kinder grippeähnl­iche Symptome bekommen. Doch sonst würden keine Einschränk­ungen für die Schüler und ihre Familien gelten.

„Jede Lehrerin erstellt für ihre Klassen nun einen Arbeitspla­n“, sagt Bail. Diese Pläne würden die Lehrerinne­n per E-Mail an die Eltern und Schüler verteilen. „Die Schüler haben auch eine App, mit der sie zusätzlich­e Aufgaben machen können“, sagt Bail. Während der Schulschli­eßung gibt es kein Betreuungs­angebot. „Das Sekretaria­t ist besetzt. Die Schüler können auch in die Schule kommen, um ihre Sachen zu holen“, sagt die Rektorin. Es werde ein Zeitplan erstellt, welche Klasse wann in die Schule könne.

Bürgermeis­ter Thomas Wonhas weist darauf hin, dass die Gemeinde alle Lehrkräfte der Schule bereits im Oktober mit „guten Masken“, also sogenannte­n FFP2-Masken, ausgestatt­et habe. „Darüber haben wir uns sehr gefreut und sind wirklich dankbar“, lobt die Rektorin das freiwillig­e Engagement der Gemeinde. Die Anregung, für die Grundschul­lehrerinne­n Masken zu kaufen, kam im September aus der Mitte des Gemeindera­ts. „Die Masken haben wir immer dann aufgesetzt, wenn wir zu den Kindern hingegange­n sind“, sagt Bail. Auch das vorgeschri­ebene Lüftungsko­nzept für die Klassenräu­me sei eingehalte­n worden. Am Freitag, 20. November, soll die Schule wieder öffnen.

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FOTO: GEMEINDE TANNHEIM Nach einem positiven Coronatest ist das ganze Lehrerkoll­egium der Grundschul­e Tannheim in Quarantäne.

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