Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wilder Westen mit Farbtupfern
Federgras ist die neue Trendpflanze für den Garten – Sie punktet mit Robustheit, aber auch mit Eleganz
RÖDELSEE/SCHWAIG (dpa) - Die Veränderung des Klimas hin zu warmen, trockenen Sommern lockt Pflanzen in den Garten, die zuvor vielleicht eher schwierig im Anbau waren und unter der Feuchtigkeit litten. Zu diesen gehören die Federgräser, von denen vor allem das sogenannte Engelshaar eine Trendpflanze geworden ist.
Dieses bis rund 40 Zentimeter hohe Gras lässt sich leicht kultivieren, was sicher ein wichtiger Grund für die Bekanntheit ist. Unter Gärtnern nennt man es auch das Mexikanische Federgras. „Die Pflanze sieht gut aus und selbst nach der Blüte stehen die Blüten weizenblond im Beet“, sagt Staudengärtner Till Hofmann aus Rödelsee in Bayern. Er schwärmt davon, wie sich die feinen Blattschöpfe voller Leichtigkeit im Wind wiegen und dem Garten damit eine Dynamik verleihen.
Federgras wächst auf trockenen, heißen Böden und lässt sich sogar in Trögen und Balkonkästen verwenden. Buchautorin Ute Bauer aus Schwaig bei Nürnberg empfiehlt eine Kombination mit farbigen Blüten wie der Lichtnelke, die das Federgras als kräftige Farbtupfer ergänzen.
Für alle Federgräser empfiehlt Till Hofmann einen trockenen, warmen Standort mit einem guten Wasserabzug. Es sind vor allem die Lebensbereiche Steppe und Steingarten, die sich als optimal erweisen. Die Gräser sind lichthungrig und sollten vor allem im Frühjahr nicht mit stark wachsenden Nachbarn in Konkurrenz stehen. Nach der Samenreife verliert sich die Schönheit, bis das Gras im nächsten Jahr wieder neu austreibt. Deshalb empfiehlt Ute Bauer als Partner beispielsweise die Blauraute, die noch bis in den Herbst mit den lavendelblauen Rispen die Beete schmückt.
Zwei Arten des Federgrases stechen besonders hervor: Zum einen das Riesen-Federgras, es stammt aus Südspanien und wird bis zu 180 Zentimeter hoch mit seinen langgestielten Blütenrispen. Die duftigen Blüten verdecken ihren Hintergrund nicht, sondern legen sich wie ein transparenter Schleier vor das Bild.
Auf dem Weg zum neuen Trend befindet sich außerdem das Peruanische Federgras. Es überzeugt, da die Grannen auch in den Wintermonaten an den Stielen haften bleiben. So tanzen die silbrigen Blütenstände auch in der Kälte beispielsweise zwischen trockenen Blütenständen von Sonnenhut und Blaunessel