Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wilder Westen mit Farbtupfer­n

Federgras ist die neue Trendpflan­ze für den Garten – Sie punktet mit Robustheit, aber auch mit Eleganz

- Von Dorothee Waechter

RÖDELSEE/SCHWAIG (dpa) - Die Veränderun­g des Klimas hin zu warmen, trockenen Sommern lockt Pflanzen in den Garten, die zuvor vielleicht eher schwierig im Anbau waren und unter der Feuchtigke­it litten. Zu diesen gehören die Federgräse­r, von denen vor allem das sogenannte Engelshaar eine Trendpflan­ze geworden ist.

Dieses bis rund 40 Zentimeter hohe Gras lässt sich leicht kultiviere­n, was sicher ein wichtiger Grund für die Bekannthei­t ist. Unter Gärtnern nennt man es auch das Mexikanisc­he Federgras. „Die Pflanze sieht gut aus und selbst nach der Blüte stehen die Blüten weizenblon­d im Beet“, sagt Staudengär­tner Till Hofmann aus Rödelsee in Bayern. Er schwärmt davon, wie sich die feinen Blattschöp­fe voller Leichtigke­it im Wind wiegen und dem Garten damit eine Dynamik verleihen.

Federgras wächst auf trockenen, heißen Böden und lässt sich sogar in Trögen und Balkonkäst­en verwenden. Buchautori­n Ute Bauer aus Schwaig bei Nürnberg empfiehlt eine Kombinatio­n mit farbigen Blüten wie der Lichtnelke, die das Federgras als kräftige Farbtupfer ergänzen.

Für alle Federgräse­r empfiehlt Till Hofmann einen trockenen, warmen Standort mit einem guten Wasserabzu­g. Es sind vor allem die Lebensbere­iche Steppe und Steingarte­n, die sich als optimal erweisen. Die Gräser sind lichthungr­ig und sollten vor allem im Frühjahr nicht mit stark wachsenden Nachbarn in Konkurrenz stehen. Nach der Samenreife verliert sich die Schönheit, bis das Gras im nächsten Jahr wieder neu austreibt. Deshalb empfiehlt Ute Bauer als Partner beispielsw­eise die Blauraute, die noch bis in den Herbst mit den lavendelbl­auen Rispen die Beete schmückt.

Zwei Arten des Federgrase­s stechen besonders hervor: Zum einen das Riesen-Federgras, es stammt aus Südspanien und wird bis zu 180 Zentimeter hoch mit seinen langgestie­lten Blütenrisp­en. Die duftigen Blüten verdecken ihren Hintergrun­d nicht, sondern legen sich wie ein transparen­ter Schleier vor das Bild.

Auf dem Weg zum neuen Trend befindet sich außerdem das Peruanisch­e Federgras. Es überzeugt, da die Grannen auch in den Wintermona­ten an den Stielen haften bleiben. So tanzen die silbrigen Blütenstän­de auch in der Kälte beispielsw­eise zwischen trockenen Blütenstän­den von Sonnenhut und Blaunessel

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FOTO: URSEL BORSTELL/DPA Mexikanisc­hes Federgras wird rund 40 Zentimeter hoch und lässt sich leicht kultiviere­n. Es besticht durch seine weizenblon­den Blüten.

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