Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Volkstrauertag ohne Gedenkstunde
Trotzdem hat die KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg geöffnet am Sonntag
ULM (sz) - Kommenden Sonntag, 15. November, findet der deutsche Volkstrauertag statt. Raum fürs Gedenken bietet auch die KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg in Ulm an, jedoch anders als in den vergangenen Jahren.
Coronabedingt findet erstmals seit Jahrzehnten für die Widerstandskämpfer von 1933 bis 1945 und die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft keine traditionelle Gedenkstunde am Volkstrauertag in der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg statt. Für Einzelpersonen ist allerdings ein ruhiges, individuelles Gedenken mit einem Eintrag in ein Gedenkbuch vor der KZ-Gedenkstätte von 11 bis 12.30 Uhr möglich.
Auch Kränze und Blumen werden in diesem Zeitraum in Empfang genommen. Eine Sonderführung durch die Gedenkstätte entfällt. Zudem bietet das DZOK ab Sonntag ein virtuelles Gedenken auf seiner Website unter www.dzok-ulm.de/gedenkfeier an; mit einer Gedenkrede von Nicola Wenge zu Verfolgung und Widerstand 1933-1945 sowie Ansprachen von DZOK-Vorstandsmitgliedern Elke Reuther und Martin König. Auch das Moorsoldatenlied, das traditionellerweise bei der Gedenkstunde gesungen wird, ist Teil des virtuellen Gedenkens. Es wird von den Ulmer Musikern Markus Munzer-Dorn und Walter Spira intoniert.
Das geplante Konzert zur Gedenkstunde des Kammerensembles Opus 45 „Den Nazis eine schallende Ohrfeige geben“wird auf Frühjahr 2021 verschoben. Der Verein des DZOK bittet auch und gerade in diesem Jahr um Spenden. Die Arbeit ist coronabedingt von finanzieller Unterstützung abhängig.