Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Das Sterben hat viele Namen
Der November gilt nicht von ungefähr als Totenmonat. Letzte Woche wurde Allerseelen begangen, übermorgen ist Volkstrauertag, und Ende nächster Woche steht der Ewigkeitssonntag an. Dazu passt die Frage eines Lesers, die just am 1. November in der Mailbox landete: Woher kommt es, dass man von einem gerade verstorbenen Menschen sagt, er habe den Löffel weggeworfen?
Den Löffel wegwerfen letzten Atemzug tun, die Augen für immer schließen, den letzten Gang gehen, seinen Geist aufgeben etc. – das sind allesamt Versuche, durch Pathos dem Tod etwas von seinem Schrecken zu nehmen. Aber wer will sich da zum Kritikaster aufspielen. Eine besondere Kategorie sind schließlich die Redewendungen im religiösen Umfeld. Heimgehen, das Zeitliche segnen, den Weg allen Fleisches antreten, in die Ewigkeit abberufen werden, vor seinen Schöpfer treten – in diesem Fall diktiert der Glaube die Wortwahl, und auch hier ist Verständnis angebracht.
Um nun diese November-Tristesse etwas aufzuhellen, zum Schluss noch
Unsere Sprache ist immer im Fluss. Wörter kommen, Wörter gehen, Bedeutungen und Schreibweisen verändern sich. Jeden Freitag greifen wir hier solche Fragen auf.
ein Witz – nicht mehr ganz taufrisch, aber passend:
George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump sind gestorben und stehen vor Gott. Gott fragt Bush: „Woran glaubst du?“Bush: „Ich glaube an den freien Handel und ein starkes Amerika.“Gott ist beeindruckt: „Setz dich zu meiner Rechten!“Gott wendet sich an Obama: „Woran glaubst du?“Obama: „Ich glaube an die Demokratie und den Weltfrieden.“Gott ist ebenfalls beeindruckt und sagt: „Setz dich zu meiner Linken!“Dann fragt er Trump: „Was glaubst du?“Trump: „Ich glaube, du sitzt auf meinem Thron.“
Apropos: Trump thront immer noch.
Wenn Sie Anregungen zu Sprachthemen haben, schreiben Sie! Schwäbische Zeitung, Kulturredaktion, Karlstraße 16, 88212 Ravensburg