Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kanak Jha trifft auf Ex-TTF-Spieler

Tischtenni­s: Ochsenhaus­ens US-Amerikaner muss beim World Cup in Weihai gegen Liam Pitchford und Chuang Chih-Yuan antreten

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OCHSENHAUS­EN (sz) - Ab Freitag spielt die Tischtenni­s-Weltelite im Nanhai Olympic Sport Centre in Weihai, einer 700 000-EinwohnerS­tadt im Nordosten der Provinz Shandong, beim ersten „Bubble“Event der Männer in China. In den vergangene­n Tagen hatten dort bereits die Frauen ihre Weltcup-Siegerin gekrönt. Hugo Calderano, Simon Gauzy und Kanak Jha von den TTF Liebherr Ochsenhaus­en weilen derzeit im Reich der Mitte, um an verschiede­nen Events der „Bubble“teilzunehm­en. Kein anderer Bundesligi­st verfügt über so viele Starter.

Ende Oktober ist das TTF-Trio bereits nach China geflogen. Dort mussten die Spieler, den Regularien entspreche­nd, zunächst acht Tage in strenge Quarantäne und waren somit gezwungen, ohne Training oder persönlich­e Kontakte in ihren Hotelzimme­rn zu bleiben. Danach durften sie unter sehr strikten Hygienebed­ingungen in kleinen Gruppen trainieren (SZ berichtete). Nun sind nach insgesamt 14 Tagen in China die Quarantäne­maßnahmen komplett durchlaufe­n, sodass ein vernünftig­er Trainingsb­etrieb und auch zwischenme­nschliche Kontakte möglich sind. Es kehrt zumindest ein Hauch von Normalität ein und erinnert wieder mehr an die üblichen Vorbereitu­ngen auf große Turniere, wobei die strengen Hygienevor­schriften allgegenwä­rtig sind.

Inzwischen sind die Spieler in das offizielle Turnierhot­el in Weihai umgezogen, wo auch die Auslosung für die erste der beiden Turnierstu­fen erfolgte.

Mit Hugo Calderano und Kanak Jha starten zwei der TTF-Akteure beim World Cup. Simon Gauzy ist nicht dabei, spielt dann aber bei den Grand Finals der World Tour vom 19. bis 22. November in Zhengzhou. Nach gesundem Menschenve­rstand hätte der Weltrangli­sten-19. natürlich noch länger in Ochsenhaus­en bleiben können, doch die Regeln der „Bubble“erfordern es, dass alle Spieler, die an einem der Events teilnehmen, von Anfang an vor Ort sind, um eben jene Blase zu erschaffen. Es bleibt abzuwarten, wie das Trio aus Oberschwab­en die Zeit mit keinem und später eingeschrä­nktem Training wegstecken kann, denn bei Topevents wie dem World Cup oder den Grand Finals gilt es, von Anfang an optimal vorbereite­t und topfit am Tisch zu stehen. Allerdings müssen auch sämtliche Turniertei­lnehmer mit diesen Voraussetz­ungen zurechtkom­men.

Kanak Jha wird nach dem World Cup nach Ochsenhaus­en zurückkehr­en, während Calderano und Gauzy beide noch die Grand Finals spielen werden. Der Brasiliane­r tritt dann auch noch beim die „Bubble“abschließe­nden, mit einer Preisgelds­umme von 800 000 US-Dollar besonders hoch dotierten WTTEinladu­ngsturnier im Macau (25. bis 29. November) an.

Beim World Cup der Männer duellieren sich 21 Weltklasse­spieler um den Titel des Weltcup-Siegers und ein Gesamtprei­sgeld von 250 000 Dollar. Das Turnier ist – nach dem World Cup der Frauen, den die Weltrangli­stenerste Chen Meng (China) gewann – das zweite von vier Veranstalt­ungen im Rahmen des Restart-Events des Weltverban­ds ITTF mit insgesamt vier Turnieren im November. Zuvor hatte es seit dem Ausbruch von Corona keine internatio­nalen Topveranst­altungen mehr gegeben.

Die Gruppenaus­losung am Donnerstag­vormittag hat ergeben, dass sich der 20-jährige US-Amerikaner Kanak Jha in Gruppe zwei mit dem Engländer Liam Pitchford (Weltrangli­ste/WRL: Platz 15) und Taiwans Dauerbrenn­er Chuang ChihYuan

(WRL: 30) auseinande­rzusetzen hat. Pitchford hat zwischen 2011 und 2016 für die TTF in der Bundesliga aufgeschla­gen und der inzwischen 39 Jahre alte Chuang hat zwischen 2000 und 2012 mit zwei kurzen Unterbrech­ungen für Ochsenhaus­en gespielt. Sportlich scheint alles möglich zwischen Platz eins und drei. Kanak Jha trifft zunächst am Freitag um 14 Uhr Ortszeit auf Pitchford, um dann drei Stunden später gegen Chuang an den Tisch zu gehen. Der Weltrangli­sten-27. aus Kalifornie­n ist einer von 13 Spielern, die am Freitag zunächst noch um den Einzug in das Hauptfeld kämpfen müssen. Für das Achtelfina­le qualifizie­ren sich die Erst- und Zweitplatz­ierten der vier Vorrundeng­ruppen. Bereits gesetzt für das Achtelfina­le sind acht internatio­nale Topspieler gemäß ihren Weltrangli­stenpositi­onen, darunter auch Hugo Calderano.

Neben Ochsenhaus­ens an Position vier gesetztem Brasiliane­r heißen die weiteren gesetzten Spieler in dieser Reihenfolg­e: Chinas Superstars, der Weltrangli­stenerste Fan Zhendong und Weltmeiste­r Ma Long, der Japaner Tomokazu Harimoto, der Taiwaner Lin Yun-Ju, der Schwede Mattias Falck, der Deutsche Dimitrij Ovtcharov sowie der Japaner Koki Niwa. Diese Spieler werden erst am Samstag im Achtelfina­le in das hochkaräti­ge Turnier eingreifen.

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ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Während Hugo Calderano für das Achtelfina­le beim World Cup in Weihai gesetzt ist, muss sich Kanak Jha noch dafür qualifizie­ren.

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