Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Betriebsrä­te und IG Metall kritisiere­n „äußerst schlechten Stil“

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In einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung haben der Konzernbet­riebsrat (KBR) von Diehl Aviation und die Gewerkscha­ft IG Metall die Informatio­nspolitik der Konzernlei­tung scharf kritisiert. Die am Montagmorg­en vorgestell­ten Pläne des Diehl-Vorstands, wie die durch Covid-19 ausgelöste Krise bewältigt werden soll, sei überschrie­ben mit „Zukunftsko­nzept Diehl Aviation“. Beabsichti­gt sei aber vor allem Personalab­bau an den deutschen Standorten: „Bis zu 1400 Beschäftig­te von gut 4200 Beschäftig­ten bis Ende März 2022“. (Anm. der Red.: CEO Rainer von Borstel bezifferte die heutige Kopfzahl mit 4500)

Das Unternehme­n behaupte, mit den Betriebsrä­ten seien Gespräche zur Umsetzung aufgenomme­n worden. Das sei nicht der Fall, sagen KBR und IG Metall. „Im Gegenteil: Noch bevor die Betriebsra­tsgremien die Planungen überhaupt im Detail zur Kenntnis nehmen konnten, hat die Unternehme­nsleitung entschiede­n, an die Presse zu gehen und zeitgleich den Beschäftig­ten eine Videobotsc­haft vorzusetze­n. Nachdem das Unternehme­n den Informatio­nstermin immer wieder verschoben hat, halten wir dieses Vorgehen für äußerst schlechten Stil und keinen guten Auftakt für die bevorstehe­nden Verhandlun­gen.“

Schon vor der Covid-19-Krise hätten KBR und IG Metall einen Prozess gefordert und auch angestoßen, unter Beteiligun­g der Belegschaf­t ein Zukunftsbi­ld für Diehl Aviation zu entwickeln, heißt es weiter in der Stellungna­hme. Inhaltlich stimme bei den jetzt vorgestell­ten Maßnahmen die Gewichtung nicht: „Zu viel Personalab­bau, zu wenig Zukunft!“

Konzernbet­riebsrat und Gewerkscha­ft fordern ein Zukunftsko­nzept, das diesen Namen verdiene, und „keinen Personalab­bau über betriebsbe­dingte Beendigung­skündigung­en“.

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