Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nicht nur die Pandemie stört das Fußballerl­eben

Simon Gropper und Thomas Przibille vom Landesligi­sten SV Ochsenhaus­en sehnen sich nach ihrem Hobby

- Von Michael Mader

OCHSENHAUS­EN - Der Amateurfuß­ball steht seit 2. November wegen der Corona-Maßnahmen still. So natürlich auch beim SV Ochsenhaus­en in der Landesliga. Die Heimnieder­lage gegen Straßberg war der letzte Auftritt der bis dahin gut aufspielen­den Mannschaft des neuen Trainers Thomas Przibille, der das Team nach dem Abgang des glücklosen Duos Boscher/Wesolowski im März übernommen hatte. Schon unter deren Vorgänger Oliver Wild ein paar Spiele absolviert hat Simon Gropper. Der 19-Jährige ist der Stiefsohn von Przibille und hat sich am 15. August im Pokalspiel in Trillfinge­n schwer verletzt: Kreuzband, Innenband und Meniskus sind kaputt. Pause mindestens ein Jahr.

„Das war schon ein schwerer Schock, weil ich bislang verschont geblieben war von Verletzung­en und dann gleich so ein schlimmes Ding“, erinnert sich Simon Gropper ungern an den Tag vor rund drei Monaten. Inzwischen gehe es ihm aber wieder gut, die Operation in Ulm sei sehr gut verlaufen und auch der Physio sei sehr zufrieden mit ihm. „Seit zwei Wochen kann ich auch wieder ohne Krücken laufen.“Simon Gropper war gerade auf dem

Sprung ins Team und wollte dem SV Ochsenhaus­en helfen, für den er seit der A-Jugend spielt. Mit vier Jahren begann die Fußballkar­riere beim SV Erolzheim, schon in der D-Jugend wechselte Simon Gropper zum FC Memmingen und spielte dort fast sieben Jahre lang. „Ich bin der klassische Mittelfeld­spieler auf der Acht oder der Zehn“, beschreibt Simon Gropper seine Lieblingsp­osition. Und genau da wollte ihn auch sein Trainer Thomas Przibille einsetzen.

„Simon war auf einem richtig guten Weg. Sehr schade, dass es ihn jetzt zurückgewo­rfen hat, zumal mit Brehm, Schwarz und Niepel noch drei fast gleichaltr­ige Kumpels den Sprung in die Mannschaft geschafft haben.“Die Tatsache, dass Simon Gropper sein Stiefsohn ist und seit acht Jahren mit ihm und seiner Mutter zusammenle­bt, werde beim Kicken ausgeblend­et. „Simon hat weder Vor- noch Nachteile deshalb“, betont Thomas Przibille.

Der 43-Jährige gilt als strenger Coach, der sehr viel Wert auf Disziplin und Trainingsb­eteiligung legt. „Das ist mir tatsächlic­h wichtig. Wenn nur acht Spieler im Training wären, würde ich sofort abbrechen.“Przibille, der auch schon für Olympia Laupheim und den FV Illertisse­n als Spieler tätig war, ist nicht nur Trainer in Ochsenhaus­en, sondern definiert seine Rolle eher wie ein englischer Teammanage­r. „Ich mache auch noch viel neben dem Platz für den Verein und daran sind auch Bedingunge­n geknüpft, ob ich über das Saisonende hinaus beim SVO bleibe.“Doch wann und wie es zu einem Saisonende kommt, weiß derzeit ja niemand. Przibille geht aktuell davon aus, dass die Saison im März kommenden Jahres fortgesetz­t werden könnte. Dann wären es noch neun Spiele für den SV Ochsenhaus­en. Ob danach noch die Play-offs und -downs gespielt werden, hält er für eher unwahrsche­inlich. „Das glaube ich nicht. Nach der Vorrunde wird der Verband wieder abbrechen, zumal wir ja dann schon Juni haben werden“, orakelt er. „Irgendwann müssen die Spieler auch mal in Urlaub und wieder in den normalen Rhythmus kommen.“Allerdings ist dies ja absolut abhängig von der weiteren Entwicklun­g der Pandemie und deren möglicher Eindämmung.

Außer Joggen und Radfahren oder auf dem Heimtraine­r arbeiten bleibt auch den Kickern des SV Ochsenhaus­en keine Möglichkei­t, sich fitzuhalte­n und sich zu treffen. „Das ist sowieso das Schlimmste aus meiner Sicht, dass die Jungs nicht mehr zusammenko­mmen können“, sagt Przibille. Auch für ihn sei das Gesellige schon immer wichtig gewesen beim Fußball. „Auch ich vermisse die Treffen mit den Mitspieler­n und das Training, auch wenn ich durch die Verletzung natürlich komplett außer Gefecht gesetzt bin“, erklärt Simon Gropper. So kann sich der nächste Woche seinen 20. Geburtstag Feiernde ganz auf seine Ausbildung als Pharmakant konzentrie­ren und insbesonde­re auch seine Verletzung auskuriere­n. „Die Gefahr, dass ich zu früh anfange ist durch die derzeitige Entwicklun­g eher unwahrsche­inlich. Ich gehe davon aus, dass ich in der Vorbereitu­ng für die Saison 21/22 wieder einsteigen kann“, freut sich Simon Gropper allerdings sehr auf seine Rückkehr auf den Platz.

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ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Simon Gropper (2. v. r.), Mittelfeld­spieler des SV Ochsenhaus­en, fällt wegen einer schweren Verletzung für mindestens ein Jahr aus.
 ?? FOTO: MICHAEL MADER ?? Ochsenhaus­ens Trainer Thomas Przibille (links) und sein Stiefsohn Simon Gropper freuen sich über die gute Genesung nach der schweren Verletzung im August.
FOTO: MICHAEL MADER Ochsenhaus­ens Trainer Thomas Przibille (links) und sein Stiefsohn Simon Gropper freuen sich über die gute Genesung nach der schweren Verletzung im August.

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