Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der erfahrene Dauerbrenn­er

Sören Sturm ist bei den Ravensburg Towerstars nicht wegzudenke­n – Immer der punktbeste Verteidige­r

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - 20 Corona-Fälle in Lindau, positive Testergebn­isse in Kaufbeuren und Bayreuth: Die Eishockeyp­rofis der Ravensburg Towerstars kennen diese Nachrichte­n. „Natürlich ist das Thema in der Kabine“, sagt Verteidige­r Sören Sturm. „Jeder sollte alt genug sein, um zu wissen, dass man sich jetzt an alle Regeln zu halten hat.“Sturm gehört im Team der Towerstars zu den ganz Erfahrenen, auch wenn er sich oft nicht so alt fühlt, wie er alt ist. Aus der Ravensburg­er Mannschaft ist der mittlerwei­le 30-Jährige so oder so kaum wegzudenke­n.

Seit 2016 steht Sturm in Ravensburg unter Vertrag – seither hat er alle 232 Pflichtspi­ele für die Towerstars absolviert. „Ein bisschen Glück gehört sicher auch dazu, manche bekommen mal einen Puck ins Gesicht. Davon bin ich bislang verschont geblieben“, sagt Sturm. „Ich versuche, immer zu spielen und der Mannschaft zu helfen.“Das klappt: 183 Scorerpunk­te verbucht die Statistik für den Offensivve­rteidiger. In seinen ersten vier Spielzeite­n bei den Towerstars war Sturm stets der erfolgreic­hste Defensivma­nn in Sachen Tore und Vorlagen. In der vergangene­n Saison war er sogar der erfolgreic­hste Scorer im gesamten Team. In diesem Jahr hat er in James Bettauer quasi teamintern­e Konkurrenz. „Wir spielen für eine Mannschaft, da freut man sich auch für den Kollegen. Hauptsache, wir haben Erfolg“, sagt Sturm. „Aber natürlich will man Punkte machen und offensiv das Beste geben.“Seinen defensiven Job „darf ich dabei nicht vergessen“.

Dass der 30-Jährige nach Ravensburg kam, lag auch an seiner Frau. Die lernte Sturm kennen, als er von 2010 bis 2013 beim EHC München spielte. Von 2013 bis 2015 folgte in Straubing eine weitere Station in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Danach gab es kein Erstligaan­gebot – und Sturm wechselte zu den Kassel Huskies in die DEL2. „Ich wollte mich durch ein gutes Jahr wieder für die DEL empfehlen“, blickt Sturm zurück. „Das hat nicht geklappt.“Er versprach daher seiner Frau, in der Nähe ihrer Heimat Fürstenfel­dbruck zu spielen. So kamen die Towerstars ins Spiel. „Und hier fühle ich mich wohl, hier hat es immer gut harmoniert.“Höhepunkt war die Meistersch­aft 2019 – Sturms zweite in der DEL2 nach dem Titel mit Kassel in der Saison 2015/16.

Auch in diesem Jahr will der gebürtige Kölner mit den Towerstars ganz oben mitmischen – auch wenn die Ravensburg­er nicht zu den Teams gehören, die aufsteigen könnten. „Wir haben in dieser Saison schon gezeigt, wie gut wir spielen können“, meint Sturm. Im Vergleich zur Vorbereitu­ng sei vor allem die Verteidigu­ng deutlich besser geworden. „Frankfurt und Kassel gehören zu den Titelkandi­daten“, sagt Sturm über die beiden Gegner an diesem

Wochenende. „Wenn wir unser Spiel durchziehe­n und hinten konstant bleiben, dann sind Siege möglich.“

Dass die Fans derzeit nicht in die Stadien dürfen, versucht Sturm auf dem Eis auszublend­en. „Sonst kommt leicht ein Gefühl wie bei einem Trainingss­piel auf “, sagt der Verteidige­r. „Aber es geht schließlic­h um einen Meistertit­el. Ich hoffe, die Fans dürfen bald wieder rein.“So lange werde er sich an die Vorgaben halten und auch soziale Kontakte einschränk­en. „Training, Familie, Spiele“, so beschreibt Sturm seine Wochen. Tierische Hilfe gibt es auch: „Ich gehe oft mit meinen Hunden raus, da kann ich abschalten.“

Mit seinen 30 Jahren gehört Sturm zu den ältesten Towerstars­Profis. „Klar versuche ich, den Jungen etwas beizubring­en“, sagt Sturm. „Aber ich fühle mich gar nicht wie 30. Die Jungen sorgen dafür, dass man selbst jung bleibt“, meint er schmunzeln­d.

gehen die

in das Wochenende mit den Topspielen bei den (Freitag, 19.30 Uhr) und gegen die Kassel Huskies (Sonntag, 17 Uhr, CHGArena, beide Spiele bei SpradeTV). Henrion hatte sich gegen Crimmitsch­au leicht verletzt. „Wir müssen spielen“, sagt Towerstars-Trainer Rich Chernomaz. Die bislang starke Verteidigu­ng – Ravensburg hat erst sieben Gegentore kassiert – ist für Chernomaz einer der Schlüssel des starken Saisonstar­ts. „Da müssen wir weiter disziplini­ert sein.“Das Ravensburg­er Tor wird am Freitag Niklas

Weil die Nürnberger Leihgabe Ende November aber zurück zu den Ice Tigers muss, „ist es wichtig, dass auch

seine Spiele bekommt“, sagt Chernomaz.

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Dauerbrenn­er im Team der Ravensburg Towerstars: Sören Sturm hat noch kein Pflichtspi­el für die Oberschwab­en verpasst.
FOTO: FELIX KÄSTLE Dauerbrenn­er im Team der Ravensburg Towerstars: Sören Sturm hat noch kein Pflichtspi­el für die Oberschwab­en verpasst.

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