Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Baustetter möchten einen Ratssaal mit Bürgersaal-Qualitäten

Im Namen des Ortschafts­rats wirbt Dietmar Kögel für den Umzug der Ortsverwal­tung in die „Neue Mitte“und erläutert ein Konzept

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LAUPHEIM (ry) - Der Gemeindera­t hat am Montag grundsätzl­ich zugestimmt, dass die Baustetter Ortsverwal­tung in die „Neue Mitte“auf dem früheren „Storchen“-Areal umzieht und die Stadt zu diesem Zweck Teileigent­um in einem der dort von der Firma Activ-Immobilien geplanten Gebäude erwirbt (die SZ berichtete). Zuvor warb Ortsvorste­her Dietmar Kögel noch einmal eindringli­ch für diese Lösung und das von Baustetter Seite angedachte Raumprogra­mm.

Die Ortsverwal­tung gehöre in die „Neue Mitte“und werde an diesem zentralen Standort für Besucherfr­equenz sorgen, heißt es im Antrag des Ortschafts­rats. Man könnte sie endlich barrierefr­ei unterbring­en, auch gäbe es bessere Anschlussm­öglichkeit­en an das Breitbandn­etz als im alten Rathaus zur elektronis­chen Kommunikat­ion mit der Stadtverwa­ltung. Den künftigen Sitzungssa­al stellen sich die Baustetter als vielseitig nutzbaren Bürgersaal vor, mit direktem Zugang zum geplanten Dorfplatz und zur renaturier­ten Rottum.

Der Ortschafts­rat hält eine Gesamtfläc­he von 220 Quadratmet­er mit Blick auf die angestrebt­en Funktionen für „keineswegs zu großzügig“. Ein Weniger an Platz würde den Nutzwert „erheblich beeinträch­tigen“. Aktuell verfüge die Ortsverwal­tung über 190 Quadratmet­er, hieß es, plus zehn Quadratmet­er Archiv im Dachgescho­ss. Eigentum sei auf Dauer die weitaus wirtschaft­lichere

Lösung, als sich einzumiete­n. Der Investor hat für 220 Quadratmet­er ein Angebot über 747 000 Euro vorgelegt, das sei angemessen. Die Jahresmiet­e läge bei rund 33 700 Euro.

„Wer zur kommunalen Selbststän­digkeit der Teilorte steht, muss sich zu einer ordentlich­en räumlichen und technische­n Ausstattun­g bekennen“, sagte Kögel am Montag. Ein „Ja“würde das „Jahrhunder­tprojekt Neue Ortsmitte“einen gewaltigen Schritt nach vorne bringen.

OB Gerold Rechle befürworte­te die Verlegung; er will aber prüfen lassen, ob es 220 Quadratmet­er braucht. Dem stimmte der Gemeindera­t zu. Die Sanierung des alten Rathauses müsse in jedem Fall zurücksteh­en, sagte Rechle. Womöglich werde man das Gebäude, das früher Schulhaus war, auch zur Gegenfinan­zierung verkaufen.

Davon riet Kögel ab. Es handle sich um ein historisch­es Gebäude, in nächster Nähe zur Kirche; es abzureißen wäre „eine extreme Bausünde“. Zur Refinanzie­rung der neuen Räume für die Ortsverwal­tung vorstellba­r wäre, nebenan einMehrfam­ilienhaus zu ermögliche­n. Kögel hob hervor, dass ein Konzept für eine sinnvolle Nachnutzun­g des jetzigen Rathauses vorliege, als „Haus des Ehrenamtes und der Bildung“.

Martina Miller (SPD) ist für die Umzugsplän­e. Würde der Sitzungssa­al im alten Rathaus weiter genutzt, fiele die Investitio­n in der „Neuen

Mitte“niedriger aus. Eine solche Trennung wäre kontraprod­uktiv, erwiderte Kögel. Auch Roland Pecha (CDU) forderte, man müsse sich Gedanken über eine Gegenfinan­zierung machen. Andernfall­s wäre es momentan schwierig, das Projekt im Haushalt abzubilden.

Die Offene Liste stehe hinter der Standortve­rlagerung, sagte Andreas Friedl. Gleiches bekundete Peter Hertenberg­er (Freie Wähler): Wer A sage zu Rottum-Renaturier­ung und Dorfplatz, der müsse jetzt auch B sagen. Auch sei zu befürchten, dass das Konzept der „Neuen Mitte“verwässert werde, wenn kein entspreche­ndes Signal von der Stadt komme, so Hertenberg­er – „wir kennen ja das Geschäftsg­ebaren des Investors aus anderen Projekten“. Damit spielte er vermutlich auf das Activ-Center in Laupheim an, ebenso wie der Fraktionsk­ollege Markus Becker, der sich um die künftigen Parkplätze sorgte („dieser Investor hat seine Stärken nicht gerade bei der Parkierung“).

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FOTO: ACTIV GROUP Dorfplatz, Geschäfte, Wohnungen und vielleicht die Ortsverwal­tung: So könnte die „Neue Mitte“in Baustetten einmal aussehen.

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