Schwäbische Zeitung (Laupheim)

ZfP ändert seine Planung

Oberes Bräuhaus in Bad Schussenri­ed wird nicht zur forensisch­en Abteilung umgebaut

- Von Michael Mader

BAD SCHUSSENRI­ED - Das Zentrum für Psychiatri­e (ZfP) in Bad Schussenri­ed wird das sogenannte Obere Bräuhaus in Bad Schussenri­ed nicht als weiteres Gebäude für eine forensisch­e Abteilung nutzen. Nach Angaben von Bad Schussenri­eds Hauptamtsl­eiter Günter Bechinka verzichtet das ZfP auf dieses Projekt. Davon wurde der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung in Kenntnis gesetzt. Über die nun vorgesehen­e Standorten­twicklung des ZfP informiert­en Christoph Vieten und Bettina Jäpel von der Regionaldi­rektion DonauRiss im ZfP.

Ursprüngli­ch wollte das ZfP im Oberen Bräuhaus wegen internen Platzmange­ls die Forensik ausbauen. Da dies in der Stadt, bei den Bürgern sowie in Gemeindera­t und Verwaltung zu Unverständ­nis führte, bat die Verwaltung die örtliche medizinisc­he Leitung um Informatio­nen hierzu im Gemeindera­t. Grund hierfür waren die Vorkommnis­se vom 15. Juli an der Kreuzung vor dem Rathaus sowie mehrere Vorfälle, die sich in der Zwischenze­it wiederum in der Stadt und auf dem ZfP-Gelände und im Klosterber­eich zusätzlich ereignet hatten.

Wie die Regionaldi­rektion des ZfP mitteilte, hatte sie bereits in einer nichtöffen­tlichen Gemeindera­tssitzung im November über die geplante Nutzung des Oberen Bräuhauses berichtet. Geplant war, dass eine offen geführte Maßregelvo­llzugsstat­ion aus dem alten GustavMesm­er-Haus (GMH) zeitlich befristet im Bräuhaus hinter dem Kloster untergebra­cht werden sollte. Die Gemeindera­tsmitglied­er hatten hierzu ihre Bedenken und Ängste geäußert – auch wegen des neuen, großzügige­n Wohnbaugeb­iets St. Martinsesc­h in unmittelba­rer Nähe in Bad Schussenri­ed. Deshalb überdachte und änderte das ZfP die Planung dahingehen­d, dass das alte GMH ab November 2021 bei laufendem Betrieb bis 2025 generalsan­iert werden soll. Das bedeutet eine deutlich höhere Belastung für die Mitarbeite­nden und die dort untergebra­chten Menschen. Die Regionaldi­rektion betonte: „Uns war es wichtig, die Bedenken und Ängste der Bevölkerun­g ernst zu nehmen“, betonte Christoph Vieten und fügte hinzu: „Wir möchten den Dialog mit der Stadt verbessern.“

Im Bräuhaus werden nun Büros für die Klinikseel­sorge, Pflegeexpe­rten und das StäB-Team eingericht­et. Im Robert-Groß-Haus, in dem die Alterspsyc­hiatrie untergebra­cht ist, sollen die Kapazitäte­n ausgebaut werden.

Zum Neubau des Fachpflege­heims gab es lobende Worte vonseiten der Gemeinde für die gelungene Architektu­r, das Gebäude passe sich gut an das benachbart­e Kloster an. „Mit dieser Lösung können wir sehr gut leben“, sagte Bechinka auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Das ZfP sei damit absolut auf die Bedenken von Verwaltung, Gemeindera­t und Bürgerscha­ft eingegange­n, so der Hauptamtsl­eiter.

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FOTO: ELKE CAMBRÉ/ZFP Das obere Bräuhaus hinter dem Kloster wird derzeit saniert und zukünftig vom ZfP unter anderem für Büros genutzt werden.

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