Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Als Vierter in die Rückrunde

Tischtenni­s, Bundesliga: Neu-Ulm ist bislang auf Play-off-Kurs – Rückrunden­auftakt gegen Werder Bremen

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NEU-ULM (wb/sz) - Dmitrij Mazunov, seit einem halben Jahr Trainer beim Tischtenni­s-Bundesligi­sten TTC Neu-Ulm, hat die Weihnachts­zeit genossen. Der 49-jährige Russe zieht als Bilanz eines Kurzurlaub­s, den er mit seiner Familie in der oberschwäb­ischen Wahlheimat verbracht hat: „Ein paar Tage ohne Tischtenni­s tun schon gut.“Ganz oben auf seinem Plan für die Feiertage: „Den Kopf frei bekommen für die Arbeit der nächsten Wochen.“

Für Mazunov hat sie am Dienstag schon begonnen. Spezialtra­ining mit Nachwuchsm­ann Kay Stumper war angesagt. Auch der Rest der Neu-Ulmer Trainingsg­ruppe wird in den nächsten Tagen zurückerwa­rtet, am 4. Januar steht der Rückrunden­start gegen Werder Bremen an.

An das Hinspiel hat der Neu-Ulmer Trainer nicht die besten Erinnerung­en: „Das hätten wir auch gewinnen können.“Gleiches gelte für die Partie beim Tabellenna­chbarn Bergneusta­dt. Eben diese beiden Niederlage­n lassen ihn denn auch bei einer Bewertung der Vorrunde zögern. „Klar: Sieben Siege, vier Niederlage­n, Platz vier in der Tabelle – so gesehen war es für uns eine gute Hinrunde“, sagt der Trainer. Anderersei­ts weiß er selbst: „Es war mehr möglich.“

Aber Mazunov ist auch nicht entgangen: „Ein paar Mal hatten wir das

Quäntchen Glück auf unserer Seite.“Gegen Saarbrücke­n etwa, gegen Grünwetter­sbach, auch in Bad Königshofe­n. Platz vier am Saisonende hieße jedenfalls Teilnahme an der Play-off-Runde. Darüber reden will der TTC-Trainer nicht. „Wir werden weiterhin nur von Spiel zu Spiel denken“, hält er an seiner Marschrout­e fest. Vielen fachkundig­en Beobachter­n der Liga zum Trotz, die NeuUlm vor der Saison mindestens auf

Rang vier erwartet hatten.

Die eher durchwachs­ene Bilanz der Leistungst­räger war da noch nicht abzusehen. Tiago Apolonia bewegt sich mit 7:7 weit weg von seinen Vorjahresr­esultaten, war allerdings schon drei Mal im Doppel erfolgreic­h. Neuzugang Emmanuel Lebesson steht zwar mit 8:7 im Einzel positiv zu Buche, sein Potenzial ausgeschöp­ft hat er damit nicht. Das gelang nur Vladimir Sidorenko, der für einen 18-Jährigen respektabl­e 5:5 Punkte einfahren konnte. Verständli­ch deshalb, dass Mazunov weiterhin mehr auf seine beiden hochtalent­ierten Jungspunde setzen will als auf den von Düsseldorf entzaubert­en Altstar Hao Shuai.

Im Gegensatz zu einigen anderen Vereinen verzeichne­te der TTC Neu-Ulm in der Vorrunde nur einen Corona-Fall, der keine Auswirkung­en auf den Spielbetri­eb hatte. Kay Stumper infizierte sich bei einem internatio­nalen Jugendturn­ier in Berlin. „Wir haben ganz schnell reagiert“, erinnert sich Managerin Nadine Berti an die bislang einzige Quarantäne-Phase eines Neu-Ulmer Spielers. Verschont geblieben sind bislang Apolonia und Lebesson, trotz regelmäßig­er Reisen. Eine Vielzahl an Tests waren der Preis, das Verantwort­ungsgefühl der Spieler ein wichtiger Grund. „Sie sind zu Hause auch sehr vorsichtig“, lobt die Managerin.

Was Trainer „Dima“Mazunov zuletzt optimistis­ch gestimmt hat: „Ihre Formkurve geht nach oben.“Ob das weiterhin gilt, wird das BremenSpie­l zeigen. Wieder ein wichtiges. „Mit zwei Niederlage­n geht es schnell fünf Plätze abwärts“, weiß Mazunov. Oder umgekehrt: Werder, momentan mit zehn Punkten auf Rang neun, hat die Play-offs noch längst nicht abgeschrie­ben.

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FOTO: WILLI BAUR Zweimal gefordert in dieser Saison in der Tischtenni­s-Bundesliga, zweimal siegreich: Das Neu-Ulmer Zwei-Generation­en-Doppel mit Vladimir Sidorenko (links) und Tiago Apolonia.

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