Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Verlängert­er Lockdown trifft Einzelhand­el

Möglichkei­t des Abholservi­ces könnte Geschäften in Laupheim die Arbeit erleichter­n

- Von Selina Ehrenfeld und Simon Schwörer gs-gemeindera­t@laupheim.de

LAUPHEIM - Seit Dienstagab­end ist klar, was die Meisten bereits lange davor geahnt haben: Läden, die keine Lebensmitt­el oder Drogeriear­tikel verkaufen, bleiben weiterhin geschlosse­n. Der Lockdown wird verlängert. Bei den Einzelhänd­lern in Laupheim zehrt diese Situation an den Nerven und am Ende auch am finanziell­en Budget. Die Hoffnung ist nun, dass sie von Ende Januar an wieder öffnen dürfen.

„Für mich kommt die Entscheidu­ng nicht überrasche­nd“, sagt Kurt Hofmann, Geschäftsf­ührer vom Modehaus Hofmann in Laupheim zu dem Beschluss von Bund und Ländern, die Läden weiterhin geschlosse­n zu halten. Schon durch die Erfahrunge­n aus dem Frühjahr habe man eine derartige Prognose stellen können. „Traurig, dass das nun am Ende eingetroff­en ist, aber wir müssen damit jetzt nun mal klar kommen“, so Hofmann. Wichtig sei es aber jetzt, in Sachen Unterstütz­ung noch mal nachzufass­en. Da hofft er auf ein entspreche­ndes Signal der Politik. „Ich sehe da eine gewisse Benachteil­igung, wenn die Gastronomi­e bei ihrem Ausfall unterstütz­t wird, der Einzelhand­el aber nicht“, sagt der Geschäftsf­ührer. Das Modehaus sei zwar gut aufgestell­t, ein Ende des

Lockdowns wünscht sich aber auch Hofmann bald herbei. „Unsere Firma hat solide gewirtscha­ftet, wir werden das durchstehe­n. Aber irgendwann neigen sich alle Ressourcen einmal dem Ende zu.“

Seit November hat das Modehaus nun seinen eigenen Onlineshop in Betrieb. Dieser habe sich nun bewährt, um einen gewissen Umsatz erzielen zu können. Einfacher soll es von Montag an werden, dann erlaubt die Landesregi­erung dem Einzelhand­el nämlich, einen Abholservi­ce anzubieten. Das war bisher im Lockdown untersagt. „Für die Kunden ist das einfacher“, so Hofmann, der trotzdem auf ein schnelles Ende der Einschränk­ungen für den Einzelhand­el hofft.

So geht es nicht nur ihm. Für Harry Remane, Vorsitzend­er der Werbegemei­nschaft „Treffpunkt Laupheim“, bedeutet die Verlängeru­ng des Lockdowns vor allem eines: „Dass der Unmut darüber bei den Einzelhänd­lern wächst.“Jetzt gehe es darum, Energie in die Zeit nach dem Lockdown zu legen. Aktuell plane der „Treffpunkt“gemeinsam mit dem Laupheimer Unternehme­rkreis (LUK) und dem Bund der Selbständi­gen Gewerbever­ein Laupheim (BdS) eine Aktion. „Wir sind aber noch in der Entwicklun­gsphase“, berichtet Remane.

Die Händler spürten eine Machtlosig­keit, sagt der Vorsitzend­e. Die Lager seien voll, die Frühjahrsw­are schon da. Aber: „Es ist kein Ende in Sicht und die Überbrücku­ngshilfen sind nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein“, unterstrei­cht er.

Froh ist der „Treffpunkt“-Vorsitzend­e darüber, dass von Montag an Kunden Waren bei den Geschäften abholen dürfen. „Das ist auf jeden Fall schon mal ein riesiger Schritt in die richtige Richtung“, glaubt er. „Das entspannt die Thematik etwas.“Denn das aktuell erlaubte Ausfahren der Waren zu den Kunden sei aufwendig. „Diesen Service macht man für seine Kunden gerne, er ist aber ein riesiger Aufwand.“

Gleichzeit­ig zeigt Remane aber auch Unverständ­nis, warum die Regel erst jetzt gelockert wird. Bei der Abholung auf Termin würden sich sowieso keine Menschentr­auben bilden, meint er. „Darum muss ich dafür auch nicht auf die Knie fallen und Danke sagen. Das sollte selbstvers­tändlich sein.“

Mit Blick auf Ende Januar ist Remane überzeugt: „Wenn Schulen wieder aufmachen, muss der Einzelhand­el das auch dürfen.“Denn die aktuelle Lage werde immer existenzbe­drohender für die Betriebe.

Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss tagt

LAUPHEIM (sz) - Der Verwaltung­sund Finanzauss­chuss der Stadt Laupheim tagt am Montag, 11. Januar, im Kulturhaus Schloss Großlauphe­im. Auf der Tagesordnu­ng stehen neben dem Bericht des Oberbürger­meisters folgende Themen: Haushaltsp­lan mit Investitio­nsprogramm und Finanzplan­ung 2021, Wirtschaft­splan 2021, Zustimmung zu außerplanm­äßigen Ausgaben im Bereich Medienentw­icklung sowie der Punkt Verschiede­nes.

Die Sitzung ist öffentlich; aufgrund der aktuellen Lage wird die Zahl der Besucher auf 20 Personen beschränkt. Darum ist eine Anmeldung erforderli­ch. Dafür müssen der vollständi­ge Name, die Anschrift und die Telefonnum­mer angegeben werden. Gehen mehr als 20 Anmeldunge­n ein, entscheide­t das Los. Wer zu einer CoronaRisi­kogruppe gehört oder Krankheits­symptome aufweist, wird gebeten, von einer Teilnahme an der Sitzung abzusehen. Eine Liste der anwesenden Zuhörer wird für die Dauer von vier Wochen aufbewahrt und anschließe­nd vernichtet.

Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Sitzung ist noch möglich per Telefon unter 07392/704-215 oder mit einer Mail an

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SYMBOL-FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA Im Lockdown setzen Einzelhänd­ler auf Onlineshop­s oder Abholangeb­ote, um ihre Waren weiterhin verkaufen zu können.

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