Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Verlängerter Lockdown trifft Einzelhandel
Möglichkeit des Abholservices könnte Geschäften in Laupheim die Arbeit erleichtern
LAUPHEIM - Seit Dienstagabend ist klar, was die Meisten bereits lange davor geahnt haben: Läden, die keine Lebensmittel oder Drogerieartikel verkaufen, bleiben weiterhin geschlossen. Der Lockdown wird verlängert. Bei den Einzelhändlern in Laupheim zehrt diese Situation an den Nerven und am Ende auch am finanziellen Budget. Die Hoffnung ist nun, dass sie von Ende Januar an wieder öffnen dürfen.
„Für mich kommt die Entscheidung nicht überraschend“, sagt Kurt Hofmann, Geschäftsführer vom Modehaus Hofmann in Laupheim zu dem Beschluss von Bund und Ländern, die Läden weiterhin geschlossen zu halten. Schon durch die Erfahrungen aus dem Frühjahr habe man eine derartige Prognose stellen können. „Traurig, dass das nun am Ende eingetroffen ist, aber wir müssen damit jetzt nun mal klar kommen“, so Hofmann. Wichtig sei es aber jetzt, in Sachen Unterstützung noch mal nachzufassen. Da hofft er auf ein entsprechendes Signal der Politik. „Ich sehe da eine gewisse Benachteiligung, wenn die Gastronomie bei ihrem Ausfall unterstützt wird, der Einzelhandel aber nicht“, sagt der Geschäftsführer. Das Modehaus sei zwar gut aufgestellt, ein Ende des
Lockdowns wünscht sich aber auch Hofmann bald herbei. „Unsere Firma hat solide gewirtschaftet, wir werden das durchstehen. Aber irgendwann neigen sich alle Ressourcen einmal dem Ende zu.“
Seit November hat das Modehaus nun seinen eigenen Onlineshop in Betrieb. Dieser habe sich nun bewährt, um einen gewissen Umsatz erzielen zu können. Einfacher soll es von Montag an werden, dann erlaubt die Landesregierung dem Einzelhandel nämlich, einen Abholservice anzubieten. Das war bisher im Lockdown untersagt. „Für die Kunden ist das einfacher“, so Hofmann, der trotzdem auf ein schnelles Ende der Einschränkungen für den Einzelhandel hofft.
So geht es nicht nur ihm. Für Harry Remane, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Treffpunkt Laupheim“, bedeutet die Verlängerung des Lockdowns vor allem eines: „Dass der Unmut darüber bei den Einzelhändlern wächst.“Jetzt gehe es darum, Energie in die Zeit nach dem Lockdown zu legen. Aktuell plane der „Treffpunkt“gemeinsam mit dem Laupheimer Unternehmerkreis (LUK) und dem Bund der Selbständigen Gewerbeverein Laupheim (BdS) eine Aktion. „Wir sind aber noch in der Entwicklungsphase“, berichtet Remane.
Die Händler spürten eine Machtlosigkeit, sagt der Vorsitzende. Die Lager seien voll, die Frühjahrsware schon da. Aber: „Es ist kein Ende in Sicht und die Überbrückungshilfen sind nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein“, unterstreicht er.
Froh ist der „Treffpunkt“-Vorsitzende darüber, dass von Montag an Kunden Waren bei den Geschäften abholen dürfen. „Das ist auf jeden Fall schon mal ein riesiger Schritt in die richtige Richtung“, glaubt er. „Das entspannt die Thematik etwas.“Denn das aktuell erlaubte Ausfahren der Waren zu den Kunden sei aufwendig. „Diesen Service macht man für seine Kunden gerne, er ist aber ein riesiger Aufwand.“
Gleichzeitig zeigt Remane aber auch Unverständnis, warum die Regel erst jetzt gelockert wird. Bei der Abholung auf Termin würden sich sowieso keine Menschentrauben bilden, meint er. „Darum muss ich dafür auch nicht auf die Knie fallen und Danke sagen. Das sollte selbstverständlich sein.“
Mit Blick auf Ende Januar ist Remane überzeugt: „Wenn Schulen wieder aufmachen, muss der Einzelhandel das auch dürfen.“Denn die aktuelle Lage werde immer existenzbedrohender für die Betriebe.
Verwaltungs- und Finanzausschuss tagt
LAUPHEIM (sz) - Der Verwaltungsund Finanzausschuss der Stadt Laupheim tagt am Montag, 11. Januar, im Kulturhaus Schloss Großlaupheim. Auf der Tagesordnung stehen neben dem Bericht des Oberbürgermeisters folgende Themen: Haushaltsplan mit Investitionsprogramm und Finanzplanung 2021, Wirtschaftsplan 2021, Zustimmung zu außerplanmäßigen Ausgaben im Bereich Medienentwicklung sowie der Punkt Verschiedenes.
Die Sitzung ist öffentlich; aufgrund der aktuellen Lage wird die Zahl der Besucher auf 20 Personen beschränkt. Darum ist eine Anmeldung erforderlich. Dafür müssen der vollständige Name, die Anschrift und die Telefonnummer angegeben werden. Gehen mehr als 20 Anmeldungen ein, entscheidet das Los. Wer zu einer CoronaRisikogruppe gehört oder Krankheitssymptome aufweist, wird gebeten, von einer Teilnahme an der Sitzung abzusehen. Eine Liste der anwesenden Zuhörer wird für die Dauer von vier Wochen aufbewahrt und anschließend vernichtet.
Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Sitzung ist noch möglich per Telefon unter 07392/704-215 oder mit einer Mail an