Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Entscheidende Frage bleibt offen“
„Im Interview bleibt beim Thema Rathaus eine meines Erachtens entscheidende Frage offen: Wenn, wie er bereits mehrfach versichert hat, Herr Rechle und die Verwaltung sich trotz seiner persönlichen Präferenz für einen Neubau neutral und unvoreingenommen mit beiden Optionen befassen, wieso hat es dann eigentlich nur einen dem Informationsbedarf genügenden Wettbewerb über Konzepte für einen Rathausneubau gegeben? Der OB betont nun selbst die Notwendigkeit eines weiteren Wettbewerbs, dann über Sanierungskonzepte, wenn man die Kosten und damit die Option Sanierung „einigermaßen seriös“(Zitat Rechle) beurteilen wolle. Da stellt sich nun mal die Frage, wieso der jetzt fehlende Wettbewerb nicht schon lang durchgeführt wurde, noch vor dem Grundsatzbeschluss: Wenn man nur eins von beiden macht, geht man offensichtlichsterweise einseitig vor. Für eine Sanierung wurden ja im Rathaus nicht einmal die Voraussetzungen für einen Wettbewerb erarbeitet, wie Herr Rechle selbst im Interview feststellt. Und dennoch musste, obwohl nur für eine Option eine "einigermaßen seriöse" Entscheidungsgrundlage inklusive Kostenpunkt erabeitet wurde, im Sommer dann auf einmal ein Grundsatzbeschluss her. Der Gemeinderat wurde geradezu ins kalte Wasser geworfen. Jetzt rächt es sich, dass man die Option Sanierung im Rathaus augenscheinlich zurückgestellt (wenn nicht gar vernachlässigt) hat, denn die Kostenfrage ist weiterhin nicht eindeutig geklärt und wird es wohl noch eine ganze Weile bleiben. Vielleicht gab es ja bisher ungenannte Gründe, warum das alles so seinen Sinn haben soll, aber mir drängt sich der folgende Eindruck auf: Bestenfalls hat man hier im Rathaus geschludert, schlechterenfalls hat unser Oberbürgermeister dem Gemeinderat die Möglichkeit der Entscheidung gegen einen Neubau von vornherein nicht zugestehen wollen. Beide Fälle wirken alles andere als einigermaßen seriös.“
Lukas Forst, Untersulmetingen