Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Happiger Auftakt für die Spatzen
Fußball, Regionalliga Südwest: Ulm startet mit einem Topspiel ins neue Jahr
ULM (gioe/sz) - Das zweite Wochenende des neuen Jahres steht vor der Tür und damit auch das erste Pflichtspiel des SSV Ulm 1846 im Jahr 2021. Bemerkenswert ist das allein schon deshalb, da die Spatzen normalerweise zu diesem Zeitpunkt erst mit der Vorbereitung auf die Restrunde der Fußball-Regionalliga Südwest beginnen würden. Doch wie so vieles hat die Pandemie auch den Jahresauftakt der Fußballer durcheinandergebracht. So empfangen die Spatzen am Samstag (14 Uhr) den SC Freiburg II ohne Zuschauer auf dem heimischen Kunstrasenplatz beim Donaustadion.
Die Breisgauer aus Freiburg stehen an der Tabellenspitze der Staffel. Also dort, wo sich die Ulmer (aktuell Sechster) durchaus auch gerne sehen würden. Ihr Trainer Holger Bachthaler freut sich, dass der Auftakt gleich mit einem Topspiel beginnt: „Für uns ist es schön, gegen so einen Gegner zu spielen.“Für den SSV ist die Begegnung eine wichtige Chance, Punkte auf den Primus gutzumachen. Fünf Zähler beträgt dessen Vorsprung, bei einem Spiel weniger.
Für die Mannschaft von Trainer Christian Preußer endete 2020 mit einem bitteren 0:1 gegen Bayern Alzenau und 2021 begann damit, dass ihr Toptorjäger Marvin Pieringer zu den Würzburger Kickers in die Zweite Bundesliga wechselte.
Bei seinem Debüt am Mittwoch gegen St. Pauli erzielte er direkt sein erstes Tor. Zuvor hatte er für Freiburg in der laufenden RegionalligaSaison zwölfmal in 14 Begegnungen getroffen. Offensiv hat die Mannschaft also Qualität eingebüßt, auch wenn mit dem Schweizer Nishan Burkart weiterhin ein Angreifer im Kader steht, der ebenfalls weiß, wie man trifft. Achtmal war das bisher der Fall.
Das Torschießen war im bisherigen Verlauf der Saison ein Manko der Spatzen. „Großes Thema im Training ist die Zielstrebigkeit in der Offensive“, erklärt Bachthaler. Ihm fällt direkt die Partie gegen Hessen Kassel ein, die sein Team im Dezember mit 1:2 verloren hatte. Es war das bis dato letzte Ligaspiel der Ulmer. Drei Tage später folgte der trotz der 1:3Niederlage sehr respektable Auftritt im DFB-Pokal gegen Schalke 04. Dann hatten die Spieler bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag frei und begannen mit dem individuellen Training, ehe am Montag vor zwei Wochen die regulären Einheiten mit dem Team begannen. „Eine Winterpause haben wir also gar keine gehabt“, sagt Bachthaler. „Das war ungewöhnlich und neu für uns, aber damit müssen wir klarkommen.“Dank zweier Trainingsspiele habe sein Team dennoch einen „guten Spielrhythmus“. Dabei stand Bachthaler der Großteil des Teams zur Verfügung. Außer den Langzeitverletzten Niclas Heimann und Ardian Morina meldeten sich alle Spieler fit zurück.
Die Breite des Ulmer Kaders, insbesondere im Angriff, war auch schon im bisherigen Saisonverlauf eine Stärke des SSV. Gut möglich aber, dass Veränderungen auf das Team zukommen werden. Seit wenigen Tagen ist das Transferfenster im Fußball geöffnet und Holger Bachthaler sagt: „Wir sind dabei, uns Gedanken zu machen.“Genauer ins Detail geht er nicht, er erklärt aber, dass das Transfergeschäft derzeit „nicht ganz einfach“sei. Weil in unteren Klassen der Ball ruht, sei es nur schwer möglich, Spieler aus niedrigeren Ligen zu scouten.
des SSV Ulm gibt es unter www.spatzentv.de zu sehen.