Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Nicht in Beton ersticken“
Zur geplanten Bebauung auf dem Klosterareal (zuletzt in der SZ vom 31. Dezember):
Auf der Fotoseite des Jahresrückblicks vom 31. Dezember wurde in der „Schwäbischen Zeitung“die Skizze eines zukünftigen Pflegeheims gezeigt. Es soll auf dem Areal des Dreifaltigkeitsklosters Laupheim entstehen. Unter der Skizze stand der vielsagende Satz: „Nicht allen Nachbarn gefallen die Pläne.“
Ich bin überzeugt, dass bei genauer Betrachtung nicht nur die Nachbarn wenig begeistert sind. Gut ist allerdings, dass im zukünftigen Pflegeheim mit seinen 90 Plätzen nicht nur die Klosterschwestern, sondern auch Laupheimer Bürger betreut werden sollen. Auch die vier Häuser für betreutes Wohnen könnten nützlich für Laupheim sein. Sie werden allerdings vier Stockwerke hoch und sollen jeweils zehn Wohneinheiten erhalten. Das wären 40 Wohnungen.
Damit wäre eigentlich das Klosterareal voll bestückt und es wäre wenigstens noch ein Hauch vom gegenwärtigen Klostergarten zu spüren. Jetzt sollen aber zusätzlich noch einmal fünf viergeschossige Blöcke entstehen, mit auch jeweils zehn Wohnungen. Das wären 50 Wohnungen für normale Familien.
Natürlich braucht Laupheim Wohnungen, aber es ist keine gute Idee, wenn die „Gartenstadt“Laupheim genehmigt, den schönen Klostergarten im Beton zu ersticken. Die zwei Blöcke des Pflegeheims sind alleine schon deutlich wuchtiger als der bisherige ganze Klosterkomplex. Und dazu sollen noch neun vierstöckige Klötze kommen, mit insgesamt 90 Wohnungen. Auch viele Parkplätze wären notwendig, denn eventuelle Tiefgaragen reichen niemals aus. Es sollen ja auch noch ca. 80 Pflegekräfte täglich einpendeln.
Ich glaube, das wird ein sehr beengtes Wohnen. Und die Wohnklötze stehen noch direkt an der Höhenanlage, sie bilden gleichsam eine Wand. Es wird nicht mehr der gleiche Höhenpark sein.
Es wäre schon viel gewonnen, wenn es einige Klötze weniger wären und dann auch nur mit maximal drei Etagen. Der Gemeinderat ist gefragt!
Helmut Lebedeff, Laupheim