Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zentrum zur Krisenvors­orge kommt nach Oberschwab­en

Als Lehre aus der Corona-Pandemie baut der Bund deutschlan­dweit vier neue Logistikze­ntren

- Von Claudia Kling

BERLIN - Der Raum Biberach wird zum Standort für eines von vier großen Logistikze­ntren des Technische­n Hilfswerks (THW) zur Krisenvors­orge. „Der zuständige Staatssekr­etär im Bundesinne­nministeri­um hat diese Standorten­tscheidung bestätigt“, sagte der SPD-Abgeordnet­e Martin Gerster am Donnerstag in Berlin. 42 Millionen Euro stellt der Haushaltsa­usschuss des Bundestags für die vier Logistikze­ntren, die deutschlan­dweit errichtet werden sollen, zur Verfügung. Zirka zehn Millionen Euro davon werden nach Oberschwab­en fließen, so Gerster. Das bringe Arbeitsplä­tze nach Biberach und „sichert die gesamte Region in einem Krisenfall bestmöglic­h ab“, betonte der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Haushaltsa­usschusses.

Wo genau das THW-Logistikze­ntrum Süd in Oberschwab­en angesiedel­t sein wird, steht noch nicht fest. Nach Angaben des Landesbeau­ftragten des THW, Dietmar Löffler, werden 50 000 Quadratmet­er Fläche dafür benötigt. Welcher Standort dafür geeignet ist, wird mit einem Erkundungs­verfahren der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (Bima) ermittelt. „Wir sind bereits mit einigen Bürgermeis­tern im Gespräch und es zeichnet sich ab, dass es mehrere Flächen gibt, die sich ganz konkret als

Standort bestens eignen“, sagt Gerster, der im Haushaltsa­usschuss für den Geschäftsb­ereich des Innenminis­teriums zuständig ist. Für den Raum Biberach habe unter anderem die gute Anbindung an die Verkehrsin­frastruktu­r und die geografisc­he Lage im Süden Deutschlan­ds gesprochen.

Ziel der neuen THW-Logistikze­ntren ist eine schnellere und bessere Versorgung von Menschen im Katastroph­enoder auch im Pandemiefa­ll. In den Zentren könnte Material wie beispielsw­eise Schutzausr­üstungen gelagert werden. „Dass eines dieser Zentren nach Baden-Württember­g kommt, begrüßen wir sehr“, sagt der THW-Landesbeau­ftragte Löffler. Die vier Logistikze­ntren brächten eine deutliche „Verbesseru­ng der Gesundheit­s- und Notfallver­sorgung in Deutschlan­d“. Aber auch für Einsätze im Mittelmeer­raum sei das Logistikze­ntrum als Lager gedacht. Ein weiteres THW-Zentrum wird in der Stadt Westersted­e im Nordwesten Niedersach­sens entstehen, die Standorte der beiden anderen sind noch offen. Mit weiteren Festlegung­en wird Ende Januar gerechnet, so Gerster.

„Das ist eine tolle neue Herausford­erung für uns in einem sehr wichtigen Bereich der hoheitlich­en Aufgabe“, sagte Carmen Egle, Leiterin der THW-Regionalst­elle Biberach.

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