Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Zentrum zur Krisenvorsorge kommt nach Oberschwaben
Als Lehre aus der Corona-Pandemie baut der Bund deutschlandweit vier neue Logistikzentren
BERLIN - Der Raum Biberach wird zum Standort für eines von vier großen Logistikzentren des Technischen Hilfswerks (THW) zur Krisenvorsorge. „Der zuständige Staatssekretär im Bundesinnenministerium hat diese Standortentscheidung bestätigt“, sagte der SPD-Abgeordnete Martin Gerster am Donnerstag in Berlin. 42 Millionen Euro stellt der Haushaltsausschuss des Bundestags für die vier Logistikzentren, die deutschlandweit errichtet werden sollen, zur Verfügung. Zirka zehn Millionen Euro davon werden nach Oberschwaben fließen, so Gerster. Das bringe Arbeitsplätze nach Biberach und „sichert die gesamte Region in einem Krisenfall bestmöglich ab“, betonte der stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses.
Wo genau das THW-Logistikzentrum Süd in Oberschwaben angesiedelt sein wird, steht noch nicht fest. Nach Angaben des Landesbeauftragten des THW, Dietmar Löffler, werden 50 000 Quadratmeter Fläche dafür benötigt. Welcher Standort dafür geeignet ist, wird mit einem Erkundungsverfahren der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) ermittelt. „Wir sind bereits mit einigen Bürgermeistern im Gespräch und es zeichnet sich ab, dass es mehrere Flächen gibt, die sich ganz konkret als
Standort bestens eignen“, sagt Gerster, der im Haushaltsausschuss für den Geschäftsbereich des Innenministeriums zuständig ist. Für den Raum Biberach habe unter anderem die gute Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur und die geografische Lage im Süden Deutschlands gesprochen.
Ziel der neuen THW-Logistikzentren ist eine schnellere und bessere Versorgung von Menschen im Katastrophenoder auch im Pandemiefall. In den Zentren könnte Material wie beispielsweise Schutzausrüstungen gelagert werden. „Dass eines dieser Zentren nach Baden-Württemberg kommt, begrüßen wir sehr“, sagt der THW-Landesbeauftragte Löffler. Die vier Logistikzentren brächten eine deutliche „Verbesserung der Gesundheits- und Notfallversorgung in Deutschland“. Aber auch für Einsätze im Mittelmeerraum sei das Logistikzentrum als Lager gedacht. Ein weiteres THW-Zentrum wird in der Stadt Westerstede im Nordwesten Niedersachsens entstehen, die Standorte der beiden anderen sind noch offen. Mit weiteren Festlegungen wird Ende Januar gerechnet, so Gerster.
„Das ist eine tolle neue Herausforderung für uns in einem sehr wichtigen Bereich der hoheitlichen Aufgabe“, sagte Carmen Egle, Leiterin der THW-Regionalstelle Biberach.