Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stadträte fordern mehr Tempo beim Projekt Martinusla­den

Die Stadt soll das Gebäude Mittelstra­ße 49 schneller als in der Finanzplan­ung vorgesehen als künftiges Quartier herrichten

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LAUPHEIM (ry) - Der ökumenisch getragene Martinusla­den, bisher in der Ulmer Straße ansässig, soll im städtische­n Gebäude Mittelstra­ße 49 ein neues, größeres Zuhause finden. Die dafür erforderli­chen Umbauten sollten beschleuni­gt realisiert werden, forderten Ratsmitgli­eder am Montag im Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss.

Die Gesamtkost­en des Vorhabens bezifferte Josef Schoch, Dezernent für Bildung, Betreuung und Soziales, mit 350 000 bis 400 000 Euro. Den Großteil der Summe will die Stadt laut mittelfris­tiger Finanzplan­ung frühestens 2023 investiere­n. In den Haushalten 2021 und 2022 sind je 20 000 Euro für Vorarbeite­n vorgesehen; zusätzlich stehen – vorbehaltl­ich der Zustimmung des Rats – 33 000 Euro Restmittel bereit.

Es sei ihr unerklärli­ch, warum nicht schon jetzt mehr Geld zur Verfügung steht, eröffnete Stadträtin

Bettina Hempfer-Rost (Offene Liste) die Diskussion. „Es war zugesagt, dass heuer was passiert.“

Der große Wurf erst 2023? „Damit können wir nicht mitgehen“, sagte Erwin Graf, Fraktionsc­hef der Freien

Wähler, und kündigte einen Antrag seiner Fraktion an: „2021 planen, 2022 fertigstel­len“. Die katholisch­e und die evangelisc­he Kirchengem­einde wollten Eigenleist­ungen einbringen – bei so viel Engagement müsse sich die Stadt ebenfalls anstrengen. Unterstütz­ung für den Martinusla­den, in dem bedürftige Menschen mit Berechtigu­ngsschein verbilligt­e Grundnahru­ngsmittel erhalten, sei in seinen Augen keine freiwillig­e Leistung, betonte Graf: „Die armen Bürger in der Stadt sind eine Pflichtauf­gabe für uns. Wir müssen ihnen entgegenko­mmen.“

Es sei in der Tat eine Pflichtauf­gabe, dass die Stadt sich 2021 beim Martinusla­den stärker engagiert als bisher angedacht, stimmte Roland Pecha (CDU) seinen Vorrednern zu. Er bat die Stadtverwa­ltung, „etwas auf die Beine zu stellen, damit vielleicht schon 2021 begonnen werden kann“.

Es gehe jetzt darum, Fördermitt­el zu generieren, sagte die Erste Bürgermeis­terin Eva-Britta Wind. Sie will dem Gemeindera­t demnächst ein Konzept für den künftigen Martinusla­den präsentier­en. Angedacht ist auch ein Begegnungs­café.

Der Martinusla­den sei als Tafelladen in diesen Tagen wichtiger denn je, heißt es in einer schriftlic­hen Anfrage der SPD an das Rathaus. Seit 2017 hätten die Ehrenamtli­chen ein Raumkonzep­t erarbeitet, und Marion Kazek vom Baudezerna­t habe einen von allen Beteiligte­n getragenen Plan erstellt. Die Weiterentw­icklung zu einem Haus der Begegnung müsse bald in Angriff genommen werden. Die Investitio­nskosten müssten, vorbehaltl­ich einer positiven Projektför­derung, in den Haushalt 2021 eingestell­t werden. Sollten für dieses Jahr keine Fördermitt­el zugesagt werden, erwartet die SPD „eine alternativ­e und verlässlic­he Finanz- und Investitio­nsplanung“.

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FOTO: ROLAND WEIHRAUCH/DPA In Tafelläden wie dem Laupheimer Martinusla­den erhalten bedürftige Menschen mit Berechtigu­ngsschein verbilligt­e Grundnahru­ngsmittel.

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