Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Selbst ein Abschleppe­r rutscht bei Schnee von der Straße

Polizei meldet zahlreiche Unfälle im Landkreis Biberach – Busbetrieb vorübergeh­end eingestell­t

- Von Daniel Häfele

REGION - Der anhaltende Schneefall am Donnerstag hat auch im Kreis Biberach für Unfälle und Einschränk­ungen im ÖPNV gesorgt. Die Mitarbeite­r des Winterdien­stes waren bemüht, Straßen und Gehwege von Schnee und Eis zu befreien. Doch die vielen weißen Flocken, die nahezu ununterbro­chen bis Nachmittag vom Himmel fielen, stellten die Mitarbeite­r vor Herausford­erungen.

1110 Kilometer an Bundes,- Landesund Kreisstraß­en betreuen die Mitarbeite­r der vier Straßenmei­stereien im Kreis Biberach. Insgesamt gibt es drei Schichten, jeweils sind 36 Fahrzeuge im Einsatz. „Jedes Räumfahrze­ug benötigt für die eingeteilt­e Räum- und Streustrec­ke eine Umlaufzeit von circa drei Stunden“, so Landratsam­tssprecher­in Verena Miller auf Nachfrage. Bei starkem Schneefall wie am Donnerstag­morgen müsse daher mit Verkehrsbe­hinderunge­n gerechnet werden.

Das Polizeiprä­sidium Ulm verzeichne­te in den Kreisen Biberach und Alb-Donau viele Unfälle. Meistens blieb es bei Blechschäd­en. Nach ersten Erkenntnis­sen erlitt eine Frau leichte Verletzung­en. Schnee, glatte Straßen und nicht angepasste Geschwindi­gkeiten seien Gründe für die Unfälle gewesen, schreibt die Polizei.

Besonders folgenreic­h war ein Unfall bei Ein Autofahrer war von Degernau in Richtung Appendorf unterwegs und soll nach Angaben der Polizei auf die Gegenspur gekommen sein. Ein Lastwagenf­ahrer wich aus, blieb aber wie ein nachfolgen­der Autofahrer im Grünstreif­en stecken. Der Verursache­r fuhr laut Mitteilung einfach weiter – und beging damit eine Unfallfluc­ht. Während der Bergung der Fahrzeuge war die Landesstra­ße voll gesperrt. Auch eine Stromleitu­ng wurde vorübergeh­end abgeschalt­et. In Unfälle bei und

waren an diesem Tag ebenfalls Lastwagen verwickelt.

Auch mehrere Autofahrer rutschten in Eberhardze­ll,

und von der Straße beziehungs­weise krachten in den Gegenverke­hr, gegen Gebäude, Verkehrsze­ichen oder in einen Zaun. In (Oberessend­orfer Straße) überschlug sich sogar ein Autofahrer, nachdem er gegen eine Böschung geschleude­rt war. Selbst die Abschleppf­ahrzeuge hatten zu kämpfen, um an die Unfallorte zu kommen. Ein Fahrer eines Abschleppf­ahrzeugs rutschte in Bad Buchau beim Abbiegen auf eine Verkehrsin­sel.

Gefahr droht in diesen Tagen aber nicht nur wegen glatter Straßen, sondern

Hochdorf. Ingoldinge­n

Biberach, Bad Buchau Eberhardze­ll Reichenbac­h Ingerkinge­n

auch wegen herabfalle­nder Eisplatten von Lastwagen. Diese können nachfolgen­de Fahrzeuge beschädige­n und im schlimmste­n Fall Leben gefährden. Das Polizeiprä­sidium Schwaben/Südwest meldete drei solcher Unfälle auf

der A7 zwischen Illertisse­n und Dettingen.

Verletzt wurde niemand, aber es entstand Schaden an den Autos.

Wer mit dem Bus unterwegs war, musste sich ebenfalls auf Einschränk­ungen gefasst machen. Der Linienverk­ehr in Biberach pausierte zwischen neun bis kurz vor zwölf Uhr. „Besonders schwierig war es in Bereichen von Steigungen“, erläuterte Helmut Schilling von den Stadtwerke­n Biberach am Mittag. Auch in manchen Wohngebiet­en sei kein sicheres

Durchkomme­n mehr möglich gewesen. Dass Busse aufgrund winterlich­er Verhältnis­se nicht mehr fahren können, kommt nach Angaben der Stadtwerke selten vor. Zuletzt war der Betrieb vor zwei Jahren kurze Zeit eingestell­t worden.

Der Winter kann bislang als „normal“bezeichnet werden, heißt es seitens des Landratsam­ts. Der Winter 2019/2020 sei überdurchs­chnittlich mild gewesen, was sich nicht nur an der Zahl der Einsätze zeigt, sondern auch im Salzverbra­uch. Jede Straßenmei­sterei streute im Vorjahresw­inter 700 Tonnen Salz. In diesem Winter liegt waren es schon 900 Tonnen. Und da dürfte noch einiges dazu kommen, ist doch ab Sonntag erneuter Schneefall angekündig­t.

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An vielen Stellen in und um Biberach sind die kleinen und großen Räumfahrze­uge unterwegs.
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FOTOS: DANIEL HÄFELE
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FOTO: DANIEL HÄFELE Der Winterdien­st hat am Donnerstag einiges zu tun – und es ist noch mehr Schnee vorhergesa­gt.

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