Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kreisverbände von Linke und DGB fordern mehr Unterstützung für Senioren
LANDKREIS BIBERACH (sz) - Der Kreisverband der Partei „Die Linke“und der Kreisverband der Gewerkschaft DGB fordern in Pressemitteilungen mehr Unterstützung für Senioren bei der Reservierung eines Impftermins. Beide schlagen vor, in den Kommunen Stellen einzurichten, die beim Verfahren assistieren können.
„Die Hotline 116117 ist eine Katastrophe“, findet Martin Hofbauer, Kassierer des Linken-Kreisverbands. Seiner Erfahrung nach gebe es auch nach langen Wartezeiten häufig keine Verbindung. Das Internet-Portal funktioniere zwar besser, sei aber mit seinem komplizierten Ablauf für die über 80-Jährigen kein praxistauglicher Weg. „Dieses Vergabeverfahren zu ändern, ist kurzfristig leider wohl nicht möglich“, stellt der Kreisvorsitzende Ralph Heidenreich fest. Es sei aber möglich, auf der Ebene der Gemeinden Anlaufstellen zu schaffen, die ganz konkret bei der Terminreservierung helfen. Hier könnten auch ehrenamtliche Helfer zum Einsatz kommen, die Erfahrung mit dem Verfahren
haben. Julia Nagy appellierte an Landrat Heiko Schmid, mit den Städten und Gemeinden zu sprechen und darauf hinzuwirken, dass auch Senioren, „die über keine computerkundigen Kinder oder Freunde verfügen, ihre Impftermine vereinbaren können“.
Ins gleiche Horn stößt der DGBKreisvorsitzende Herbert Kasperek: „Es wurde uns berichtet, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der bundesweiten Telefonnummer 116117 teilweise nicht auskannten und nicht kompetent Auskunft geben konnten. Beim Versuch, über die entsprechende Homepage online einen Impftermin zu bekommen, hat sich herausgestellt, dass das Verfahren sehr bürokratisch und aufwendig ist.“Es müsse bedacht werden, dass viele ältere Mitbürger keine Computer haben oder sich nur bedingt auskennen. Die Corona-Impfung dürfe nicht an bürokratischen und technischen Hürden, insbesondere bei der mit dem größten Risiko behafteten Bevölkerungsgruppe, scheitern.
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