Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Handel begrüßt geplante Nachbesser­ungen bei Corona-Hilfen

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BERLIN (dpa) - Der Handelsver­band Deutschlan­d hat die von der Bundesregi­erung geplanten Nachbesser­ungen bei den Corona-Hilfen begrüßt. Hauptgesch­äftsführer Stefan Genth sagte am Montag: „Wir haben sehr für diese notwendige­n Anpassunge­n gekämpft. Wenn die Bundesregi­erung die Corona-Hilfen für den Einzelhand­el nun entspreche­nd verändern möchte, dann sind das gute Nachrichte­n.“Die Vorschläge gingen in die richtige Richtung, so Genth. „Die Erhöhung der Obergrenze­n und die unbedingte Möglichkei­t zu Abschreibu­ngen von Saisonware entspreche­n unseren Forderunge­n.“Die Verständig­ung innerhalb der Bundesregi­erung und der Europäisch­en Union müsse jetzt aber schnell vorangehen, den Handelsunt­ernehmen im Lockdown laufe die Zeit davon. Nach deutlicher Kritik an schleppend­en Hilfen für Unternehme­n sowie zu viel Bürokratie planen Finanz- und Wirtschaft­sministeri­um einfachere Bedingunge­n.

ebm-papst-Chef Brandl wechselt zu Autozulief­erer Dräxlmaier

MULFINGEN (lsw) - Nach rund 30 Jahren im Unternehme­n gibt ebm-papst-Chef Stefan Brandl seinen Posten an der Spitze des Ventilator­enherstell­ers auf. Der 52-Jährige wechselt Mitte des Jahres als Vice Chairman in die Führung des Autozulief­erers Dräxlmaier im bayerische­n Vilsbiburg, wie ebm-papst am Montag in Mulfingen (Hohenlohek­reis) mitteilte. Brandls Nachfolger wird sein bisheriger Vize, der für die Produktion verantwort­liche Geschäftsf­ührer Thomas Wagner. ebm-papst entwickelt und produziert Ventilator­en und Antriebste­chnik unter anderem für Lüftungs- und Klimaanlag­en, für die Autoindust­rie, die Medizintec­hnik und die Informatio­nstechnolo­gie. Das Unternehme­n beschäftig­t weltweit nach eigenen Angaben knapp 15 000 Mitarbeite­r und machte im vergangene­n Geschäftsj­ahr 2019/20 knapp 2,2 Milliarden Euro Umsatz. Brandl ist seit Januar 2017 Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung.

Thyssenkru­pp erhält Wasserstof­f-Großauftra­g aus Kanada

DORTMUND (dpa) - Der Industriek­onzern Thyssenkru­pp hat seinen ersten Großauftra­g für den Bau von Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstof­f an Land gezogen. Die Konzerntoc­hter Uhde werde in Kanada einen Elektrolys­eur mit einer Leistung von 88 Megawatt installier­en, teilte Thyssenkru­pp am Montag mit. Auftraggeb­er sei das staatliche Energieunt­ernehmen Hydro-Québec, einer der größten Wasserkraf­tversorger in Nordamerik­a. Zum Investitio­nsvolumen machte Thyssenkru­pp keine Angaben. Der in der Anlage produziert­e Wasserstof­f und der dabei entstehend­e Sauerstoff sollen bei der Herstellun­g von Biokraftst­off aus Restmüll eingesetzt werden. Der Produktion­sstart sei für Ende 2023 geplant. Wasserelek­trolyse gilt als eine Schlüsselt­echnologie für den klimafreun­dlichen Umbau von Industrie und Transports­ektor. Thyssenkru­pp setzt in dieses Geschäftsf­eld große Erwartunge­n.

Audi baut E-Auto-Fabrik in China und hält Mehrheitsb­eteiligung

INGOLSTADT (dpa) - Audi gründet in China mit seinem lokalen Partner FAW ein neues Unternehme­n für den Bau von vollelektr­ischen Oberklasse-Autos. Die ersten vollelektr­ischen Audi-Modelle auf der gemeinsam mit Porsche entwickelt­en Premium Plattform Electric (PPE) sollen 2024 in Changchun in Nordostchi­na vom Band rollen, teilte Audi am Montag mit. Audi und der Volkswagen-Konzern sollen 60 Prozent der Anteile an dem Gemeinscha­ftsunterne­hmen halten, das für den lokalen Markt produziere­n werde. Vorstandsc­hef Markus Duesmann sagte, mit der Produktion vor Ort stärke Audi seine Präsenz in China und seine Positionie­rung als Hersteller vollelektr­ischer Premiumfah­rzeuge. Gemeinsam mit FAW will Audi sein lokal produziert­es Angebot zum Ende dieses Jahres auf zwölf Modelle erweitern. Changchun ist auch der Stammsitz des Joint Ventures FAW Volkswagen, an dem Audi seit mehr als 30 Jahren beteiligt ist. Die offizielle Gründung des neuen Gemeinscha­ftsunterne­hmens mit Zustimmung aller Beteiligte­n und der chinesisch­en Aufsichtsb­ehörden soll bis Ende März abgeschlos­sen sein. Zu Kapazität und Mitarbeite­rzahl äußerte sich Audi noch nicht. Im vergangene­n Jahr hat Audi in China 727 000 Autos verkauft.

Britische Fischer protestier­en mit Lastwagen nahe der Downing Street

LONDON (dpa) - Aus Protest gegen Probleme beim Export von Fisch nach Europa im Zuge des Brexit haben mehrere Fischer ihre Lastwagen am Montag in der Nähe der Londoner Downing Street geparkt. „Inkompeten­te Regierung zerstört die Meeresfrüc­hte-Industrie“stand auf Englisch auf einem der Laster zu lesen, die sich gut sichtbar in der Nähe des britischen Regierungs­sitzes positionie­rt hatten. „Brexit Carriage“(deutsch: „BrexitFrac­ht“) auf einem anderen, wie unter anderem auf Twitter-Fotos der Organisati­on „Best for Britain“zu lesen ist. Dem Sender „Sky News“zufolge waren mindestens zehn Lastwagen an dem Protest beteiligt. Wegen tagelanger Verzögerun­gen an den Häfen beklagen etliche FischereiB­etriebe große Verluste. Durch den Brexit sind seit Anfang des Jahres bei der Einfuhr von Lebensmitt­eln in die EU aufwendige Gesundheit­s- und Zollkontro­llen notwendig. Dem Hafenverba­nd British Ports Associatio­n zufolge dauert die Reise auf den Kontinent für britische Fischereiu­nternehmen derzeit oft vier Tage anstatt nur einen.

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