Schwäbische Zeitung (Laupheim)

FDP stimmt sich aufs Wahljahr ein

Neujahrsem­pfang mit Michael Theurer fand als Videokonfe­renz statt

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BIBERACH (gem) - Nicht wie sonst im Foyer des Biberacher Museums, sondern als virtuelles Treffen hat die FDP Biberach ihren Neujahrsem­pfang abgehalten. In der Videoschal­te am Donnerstag­abend stellten sich sowohl Landtagska­ndidatin Hildegard Ostermeyer sowie Bundestags­kandidat Florian Hirt vor. Als Gastredner war der baden-württember­gische FDP-Vorsitzend­e und Bundestags­abgeordnet­e Michael Theurer zugeschalt­et, der zu Beginn des Wahljahrs scharfe Kritik an Bundesund Landesregi­erung übte.

Mehrfach übten die Redner an diesem Abend Kritik an der unzureiche­nden Digitalisi­erung in Deutschlan­d. „Ein Armutszeug­nis für eine Wirtschaft­snation“, konstatier­te Theurer in seiner Rede. Als hätte es noch eines Beweises bedurft, brach die Videokonfe­renz nach einer halben Stunde abrupt zusammen, nachdem es bereits zuvor einige Übertragun­gsprobleme gegeben hatte. Schließlic­h fanden sich aber die 25 Teilnehmer nach wenigen Minuten doch wieder im virtuellen Konferenzr­aum zusammen.

Ein weiteres großes Thema waren Corona und seine Folgen. Die FDP im Bund, so sagte Theurer, habe das Thema mit als erste Fraktion auf dem Schirm gehabt und bereits im Januar 2020 unter anderem auf die Wichtigkei­t der Versorgung mit Schutzklei­dung

hingewiese­n. Früher als andere habe man die Entwicklun­gen vorhergese­hen und auf eine Parlaments­beteiligun­g bei den Corona-Maßnahmen gepocht, die zunächst nicht erfolgt sei. „Viele Probleme hätten wir nicht, hätte man unserem Wunsch nachgegebe­n“, so Theurer.

Der flächendec­kende Lockdown habe bisher nicht zum gewünschte­n Erfolg geführt, so bleibe die Frage, ob nicht an der falschen Stelle eingegriff­en worden sei, so der FDP-Landesvors­itzende. Einer Komplettsc­hließung der gesamten Wirtschaft erteile seine Partei eine klare Absage. „Die Auswirkung­en auf die Wirtschaft sind jetzt schon massiv, viele Firmen stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagte Theurer. Es komme jetzt auf alle Bürger an, die im privaten Bereich konsequent auf Kontakte verzichten müssten.

Bei den im März anstehende­n

Landtagswa­hlen brauche BadenWürtt­emberg „einen liberalen Impuls“so Theurer und nannte den Dreiklang „Entlasten, entfesseln, investiere­n“als Credo. Im Bund brauche es die komplette Abschaffun­g des Soli sowie einen Klimaschut­z, der nicht durch „Verbotside­ologien“geprägt sei, sondern durch technologi­sche Innovation­en.

Die Biberacher Landtagska­ndidatin Hildegard Ostermeyer lenkte ihren Blick als pensionier­te Schulleite­rin vor allem auf die Bildungspo­litik und die notwendige Digitalisi­erung der Schulen. Hier müssten die Fehlleistu­ngen der vergangene­n Jahre korrigiert werden. „Grün-schwarz hält Bildungspo­litik leider nur in Worten für wichtig, die Maßnahmen fehlen“, so Ostermeyer. Ein Digitalisi­erungsmini­sterium, das von der FDP auf Landeseben­e gefordert wird, solle einen Ruck in ein neues Zeitalter bringen.

Im Bundestags­wahlkampf geht der 21-jährige Florian Hirt für die FDP ins Rennen. Der Forstwirts­chaftsstud­ent aus Biberach sagte, er fühle sich geehrt, dass die Partei ihn nominiert habe. Der Bundesregi­erung warf er in seiner Vorstellun­gsrede eine verfehlte Corona-Politik vor. Diese lasse den nötigen Weitblick vermissen. Es brauche nachhaltig durchdacht­e, rationale Lösungsvor­schläge.

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ARCHIVFOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA FDP-Landesvors­itzender Michael Theurer warb beim Neujahrsem­pfang der Bibercher FDP für einen liberalen Impuls bei der Wahl.

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