Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Neue Projekte schon im Februar
Das Stadthaus Ulm plant wieder – Programm für 2021 klingt vielversprechend
ULM - Die aktuellste Entscheidung wurde erst kurz vor der Vorstellung des Stadthaus-Programms für 2021 getroffen: Das bereits im März 2020 (auf den Februar 2021) verschobene Neue Musik-Festival „KlangHaus“, das auf den Schweizer Monte Verità als Treffpunkt von Lebensreformern zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bezug nimmt, muss aufgrund der Pandemie erneut verschoben werden und soll nun im April 2022 stattfinden.
So lange und schwer Corona das Stadthaus-Programm trifft: Die Institution hatte 2020 „Glück im Unglück“, wie Chefin Karla Nieraad berichtet. Trotz Mindereinnahmen im Stadthaus-Saal durch ausgefallene Veranstaltungen in Höhe von über 100 000 Euro, kam das Stadthaus mit einem ausgeglichenen Ergebnis aus dem Jahr 2020.
Das liegt laut Nieraad an der aufwendigen Erlebnisausstellung Timo Dentlers und Okarina Peters zum Berblinger-Jahr, die trotz Corona 20 000 Zuschauer ins Stadthaus brachte. „Das hat uns echt rausgerissen“, so Nieraad. „Wenn es dieses Projekt nicht gegeben hätte, weiß ich nicht, wie wir rausgekommen wären.“
Trotz Pandemie: Im Februar starten zwei Stadthaus-Projekte für junge Menschen. Ein künftig im zweijährigen Rhythmus geplanter Fotowettbewerb für Kinder (ab zehn Jahren) sowie Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren, wird jeweils Themen der Demokratie in den Mittelpunkt stellen. Die ab 1. Februar eingereichten Fotografien zum Themenkreis „Freiheit“werden in einer Ausstellung ab 17. September zu sehen sein. Mitte Februar wird ein Stadthaus-Architekturführer für Kinder und Jugendliche erscheinen: „Von Schwimmbadleitern und fliegenden Teppichen“geht auf eine Initiative Andrea Kreuzpointners zurück.
Ungewiss ist noch der Start von zwei Ausstellungen, die im Frühjahr 2021 beginnen und bis Anfang Mai zu sehen sein sollen. Klaus Pichlers
„THIS will change your life FOREVER“beschäftigt sich mit den Heilsversprechen der Esoterik-Szene. Die parallele Fotoausstellung „Zeiten Bilder“wird Aufnahmen der 81-jährigen Pressefotografin Klemm präsentieren.
Weitere Ausstellungen zeigen ab Mai Arbeiten von Ann-Christine Woehrl, Désirée von Trotha, Rudi
Barbara
Bodmaier, Debi Cornwall und Melanie Einzig, die teilweise bereits im Programm des Vorjahres gewesen wären. Ann-Christine Woehrl zeigt anhand des Beispiels Ghana, wie in immer noch mindestens 36 Ländern der Erde, Frauen in archaischen Ritualen als Hexen verfolgt werden, weil man ihnen die Schuld an erschütternden und unerklärlichen Ereignissen wie Bränden oder Klimaund Wetterphänomenen gibt.
Mit einem Fragezeichen versehen sind noch die Veranstaltungen der klassischen Kammermusik-Reihe im Stadthaus. Einige 2020 ausgefallene Konzerte der Reihe „Saxology“sollen in diesem Jahr nachgeholt werden.
2021 stellt die Konzertreihe auch einige weibliche Bandleader und Bands vor. Das Stadthaus ist ein Veranstaltungsort des Tanzfestivals „Ulm moves!“, das im Juni stattfinden soll. Im Juli möchte Domenico Strazzeris Strado Compagnia Danza ihre Choreografie „Me, Myself & I“im Stadthaus zeigen, und Strazzeri plant auch seine neue Silvester-Performance wie bislang gewohnt.
Das Stadthaus hofft, im Herbst sein Programm im normalen Rahmen veranstalten zu können – so die 2020 ausgefallene Kinderbuchmesse kibum ab 27. November. Auf den Tag des offenen Denkmals am 12. September 2021 darf sich das Stadthaus besonders freuen: Der im Herbst 1993 eröffnete Bau des New Yorker Architekten Richard Meier, dessen Baubeginn sich in diesem Januar zum 30. Mal jährt, wird beim Tag des offenen Denkmals selbst als Denkmal dabei sein. Was dazu geplant ist, will die stellvertretende StadthausLeiterin Sabine Presuhn noch nicht verraten.
Aus dem Stadthaus in die Welt geht am 26. Februar live und online das dritte Ulmer Benefizkonzert des Starpianisten Alexander Krichel. Er hatte 2019 bei einem Benefizkonzert des Lionsclubs für das Ulmer Hospiz versprochen, wiederzukommen. Zu hören sein werden Werke von Ludwig van Beethoven und Modest Mussorgsky.