Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Früherer Silberwald-Wirt Martin Baur ist tot
Er starb bereits kurz vor Heiligabend
NEU-ULM (mase) - 45 Jahre lang führte er das Traditionswirtshaus mit Biergarten am Illerholzweg in Ludwigsfeld gemeinsam mit seiner Frau. Wie jetzt bekannt wurde, ist Martin Baur, der ehemalige Wirt im Silberwald, am Tag vor Heiligabend im Alter von 73 Jahren gestorben. Er hinterlässt seine Frau Edelgard.
Baurs Eltern, Martin und Katharina, hatten die Gaststätte 1938 als Schießplatzkantine gegründet. Es gab kein fließendes Wasser, nur eine Pumpe im Hof. Das kulinarische Angebot beschränkte sich auf belegte Semmeln, Bier gab es nur aus der Flasche.
Der Silberwald entwickelte sich zu einem beliebten Lokal mit bayerischschwäbischer Küche. Spätestens unter der Führung des jetzt verstorbenen Martin Baur, der viel Geld und Arbeit in den Ausbau und Umbau steckte, wurde das Lokal zu einer Institution in Neu-Ulm. Die besondere Lage nahe der Iller erwies sich gelegentlich als problematisch: Mehrmals wurde der Silberwald komplett überflutet, 2006 wurde deshalb die Küche komplett neu errichtet.
Martin Baur hatte ursprünglich eine Beamtenlaufbahn bei der Stadt Neu-Ulm eingeschlagen, das Hotelfach erlernte er erst später. „Das entspricht mir mehr“, hatte er einmal verraten. Nach Gastspielen in Berlin und Südafrika waren er und seine Frau 1972 ins heimische Lokal zurückgekehrt und übernahmen es ein Jahr später. Das Ehepaar blieb kinderlos und suchte lange nach Nachfolgern. Im Laufe der Zeit verkürzten sie wegen der hohen Belastung die Öffnungszeiten auf die Wochenendtage. Im Mai 2017 übernahmen schließlich Marc und Manuela Schumacher den Betrieb. Im Juli 2020 wurde Henry Glinka neuer Wirt.
Leiter an der neu aufgebauten KZGedenkstätte „Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg“in Ulm, wo er bis heute lebt. 1980 veröffentlichte der Medizinhistoriker „Medizin im Nationalsozialismus – ein Arbeitsbuch“. Zum Zeitpunkt von Wuttkes Forschung sei die Aufarbeitung zur nationalsozialistischen Medizin noch völlig unzureichend gewesen, insbesondere in der Ärzteschaft habe es noch keine kritische Auseinandersetzung zur Rolle im Nationalsozialismus gegeben, heißt es in der Mitteilung. Wuttkes Publikationen befassten sich früh mit medizinhistorischen Themen, auch der Arzt-Patient-Beziehung, die er zum Nachteil des Patienten patriarchalisch geprägt sah. So deckte der Medizinhistoriker auf, dass bereits weit vor dem Zweiten Weltkrieg – nämlich seit Ende des 19. Jahrhunderts – Mediziner Patienten unter Missachtung der Menschenwürde kategorisierten. Das Ehrenzeichen wurde 1958 vom 61. Deutschen Ärztetag gestiftet.