Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hans Mohr: Vogelschüt­zer mit Leib und Seele

Der Naturschüt­zer aus Rupertshof­en ist im Alter von 87 Jahren verstorben

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Steinkauz sowie Mauersegle­r.

Nicht zu vergessen mehr als 2350 Nistkästen für Schleiereu­len, denn die „Königin der Nacht“lag dem Vogelschüt­zer besonders am Herzen. Mitte der 1990er-Jahre verpasste die Fernsehzei­tschrift „Hörzu“Hans Mohr den Spitznamen „Der Mann mit den 17 000 Eulen“, aber in den Jahren darauf kamen weitere hinzu und so dürften Schätzunge­n zufolge gut und gerne mehr als 40 000 Eulen von Mohrs Engagement profitiert haben. Nicht von ungefähr würdigten Wissenscha­ftler der Vogelwarte Radolfzell Hans Mohr als „erfolgreic­hsten Eulenschüt­zer der Welt“.

Seine Motivation beschrieb er einmal so: „Ich engagiere mich für den Natur- und Vogelschut­z, damit uns ein stummer Frühling erspart bleibt.“Hans Mohr trommelte auf vielen Ebenen für den Naturschut­z. Seine Baupläne für Nistkästen gab er ebenso gerne weiter wie sein reiches Wissen über Natur- und Artenschut­z. Er engagierte sich in der Arbeitsgem­einschaft Naturschut­z im Kreis Biberach und warb als Vortragsre­dner

sowie Verfasser von Prospekten und von Briefen an Politiker für die Sache, machte sich als „der Vogel-Mohr aus Rupertshof­en“in weitem Umkreis einen Namen. Im eigenen Garten ließ er bewusst Wildblumen wachsen, war damit Vorbild für andere und ging auf Eigentümer zu, damit sie Blumenfeld­er säen, etwa bei der Kiesgrube in Aßmannshar­dt. Er überreicht­e so manches Samentütch­en an Mitstreite­r. Als einer der Ersten trug er obendrein Kröten über die Straße,

TRAUERANZE­IGEN die alljährlic­he Krötenschu­tzaktion der Attenweile­r Schüler beim Gutershofe­r Weiher geht auf ihn zurück.

Für sein unermüdlic­hes Engagement bekam Mohr zahlreiche Auszeichnu­ngen, darunter 1991 das Bundesverd­ienstkreuz sowie den Bundesnatu­rschutzpre­is, er war in der Endrunde für den Deutschen Engagement­preis. Seine Heimatgeme­inde Attenweile­r verlieh Mohr die Bürgermeda­ille. Damit würdigte sie nicht nur den Naturschüt­zer, auch den Kommunalpo­litiker. 1968 zog Mohr in den Gemeindera­t Rupertshof­en ein. Er wirkte mit an „schwierige­n Entscheidu­ngen“in einer Zeit, als Rupertshof­en vom Altkreis Ehingen zu Attenweile­r und in den Kreis Biberach kam. Bis 1984 saß er im Gemeindera­t Attenweile­r, drei Jahre als stellvertr­etender Bürgermeis­ter. In Erinnerung bleibt Mohr auch, weil er seine Wachtelhäu­schen dem Kulturvere­in Rupertshof­en für dessen Sammlung im Dorfmuseum überließ.

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FOTO: MARKUS DREHER Hans Mohr † (hier bei der Verleihung der Attenweile­r Bürgermeda­ille 2016 ) hat sich leidenscha­ftlich für Vogel- und Naturschut­z engagiert.

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