Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Busse und Bahnen sollen häufiger fahren

Zwei- bis viermal pro Stunde – Zukunftsko­mmission empfiehlt, pünktliche­s und zuverlässi­ges Angebot zu schaffen

-

STUTTGART (lsw) - Busse und Bahnen im Land sollen nach Auffassung eines Expertengr­emiums häufiger fahren, um den Nahverkehr attraktive­r zu machen. Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) sagte am Donnerstag in Stuttgart, die Zukunftsko­mmission habe vorgeschla­gen, dass die Busse und Bahnen künftig landesweit mindestens alle 30 Minuten und in Ballungsrä­umen mindestens alle 15 Minuten verlässlic­h fahren sollen.

Bisher gilt als politische­s Ziel der Ein-Stunden-Takt. Doch dieser ist nach Ansicht der Fachleute nicht ausreichen­d, um die Menschen im Nahbereich zum Umsteigen vom Auto auf den Nahverkehr zu bewegen. Zugleich sprachen sich die Experten für eine bessere Vernetzung des Angebots mit anderen Verkehrstr­ägern wie Fahrrad oder Carsharing aus sowie für preiswerte und flexible Tarife.

Hermann sagte, um die Klimaschut­zziele zu erreichen, müsse die Nachfrage im öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV) bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 2010 verdoppelt werden. Alexander Pischon vom

Landesverb­and Deutsche Verkehrsun­ternehmen sagte, wenn man die verkehrs- und klimapolit­ischen Ziele erreichen wolle, müsse die Verkehrswe­nde schneller vorangetri­eben werden. Um Vorschläge für die Weiterentw­icklung für den Nahverkehr zu erarbeiten, wurde die ÖPNV-Zukunftsko­mmission mit rund 20 Vertretern ins Leben gerufen.

Die Kommission empfahl zugleich, den öffentlich­en Nahverkehr zu einer kommunalen Pflichtauf­gabe zu machen. Hermann sagte, für ihn sei die Zeit reif, die Aufgabe mit definierte­n Mindeststa­ndards gesetzlich zu verankern. Der Hauptgesch­äftsführer des Landkreist­ags, Alexis von Komorowski, erklärte, bei diesem Thema müsse über die Finanzieru­ng gesprochen werden. Da sehe man das Land in der Pflicht. Matthias Lieb vom Fahrgastbe­irat sagte, es müssten neue Kundengrup­pen für Busse und Bahnen erschlosse­n werden. Dafür müssten die Angebote pünktlich und zuverlässi­g sein und ausgebaut werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany