Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Wir müssen immer bereit sein, das gilt für Feuer genauso wie für Hochwasser“

Wie die Feuerwehr Laupheim auf die nächsten Tage vorbereite­t ist – und wann die neue Sandsack-Füllmaschi­ne zum Einsatz kommen könnte

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LAUPHEIM - Andauernde­r Regen und schmelzend­e Schneemass­en führen im Moment dazu, dass die Hochwasser­gefahr in einzelnen Teilen Baden-Württember­gs rasch steigen kann. Andreas Bochtler, Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Laupheim, sieht aber keine Gefahr. Im Interview mit Helen Belz erklärt er, wie sich die Feuerwehr auf solche Situatione­n vorbereite­t und wann die neue Sandsack-Füllmaschi­ne zum Einsatz kommen könnte.

Herr Bochtler, rechnen Sie in den nächsten Tagen mit Hochwasser­Einsätzen?

Zumindest rechnet der Deutsche Wetterdien­st damit – und deshalb halten wir uns bereit. Welche Einsätze dann auf uns zukommen, ist aber unterschie­dlich. Natürlich rechnen wir mit vollgelauf­enen Kellern. 2012 war es beispielsw­eise so, dass das Grundwasse­r gestiegen ist und deshalb Keller vollgelauf­en sind. Es kann auch sein, dass die Zuflüsse die Wassermeng­en nicht verarbeite­n können, dann kommt es ebenfalls zum Hochwasser. Oder es gibt so viel Niederschl­ag, dass größere Flächen diesen nicht aufnehmen können und das Wasser in Wohngebiet­e und damit auch in Keller läuft. Das ist aber schwer abzusehen, wir reagieren, sobald so eine Situation entsteht.

Bei Ihnen im Gerätehaus steht auch die Sandsack-Füllmaschi­ne. Wann und wo kommt sie zum Einsatz?

Das ist richtig. Sie wurde vom Katastroph­enschutz beschafft und wird dort eingesetzt, wo mehr Sandsäcke benötigt werden. Die Maschine ist mobil, wir können sie an die Stelle bringen, wo die Säcke benötigt werden – oder wir befüllen die Säcke hier in Laupheim und transporti­eren sie, das kommt auf die Situation an.

Das wäre für die Maschine sozusagen eine Premiere.

Genau, die ist ja noch ganz neu. Laut Hersteller­angaben kann sie mehrere Tausend Sandsäcke pro Stunde füllen. Das müssten wir im echten Betrieb erst einmal testen. Man kann natürlich in einer kurzen Zeit wesentlich mehr Säcke füllen, als wenn man das von Hand macht. Wir hatten schon mal bei einem Hochwasser 2016 eine ähnliche Maschine einer anderen Feuerwehr in Betrieb, damit haben wir in einer Nacht mehrere Tausend Sandsäcke befüllt. Das würden wir so sicher auch hinkriegen.

Das heißt, Sie sind auf alles vorbereite­t?

Ja, sicher. Wir haben in den vergangene­n Jahren alle Varianten schon gehabt, dementspre­chend haben wir unsere Vorgehensw­eise und die Technik angepasst. Wenn es irgendwo losgeht, können wir schnell reagieren. Dafür brauchen wir keine besonderen Vorkehrung­en zu treffen. Wir müssen immer bereit sein – das gilt für ein Feuer genauso wie für ein Hochwasser.

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FOTO: LANDRATSAM­T Erst im vergangene­n November wurde die neue Sandsack-Füllmaschi­ne in Betrieb genommen – nun könnte sie zum Einsatz kommen.

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