Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nicht jeder Fraktion reicht eine Viertelsei­te im Amtsblatt

Rat diskutiert, in welcher Form sich Fraktionen künftig im „Ochsenhaus­er Anzeiger“äußern dürfen

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Bislang gibt es im Ochsenhaus­er Amtsblatt keine Berichte der Gemeindera­tsfraktion­en. Die Mitglieder von Pro-Ox möchten dies ändern und bezogen sich in ihrem Antrag auf einen Paragrafen in der Gemeindeor­dnung, der Fraktionen die Möglichkei­t einräumt, ihre Auffassung­en zu Angelegenh­eiten der Gemeinde im Amtsblatt zu äußern. Bürgermeis­ter Andreas Denzel sagte in der Sitzung am Dienstag, dass ein „Rechtsansp­ruch“auf die Veröffentl­ichungen bestehe, der „angemessen­e Umfang“sei aber zu regeln.

Denzel erklärte, dass mit „Druck + Verlag Wagner“ein Kontingent von regulär 16 Seiten vereinbart sei. Eine zusätzlich­e Rubrik führe deshalb entweder zu weniger Platz für andere Mitteilung­en oder zu Mehrkosten bei Überschrei­tung des Kontingent­s. Der Vorschlag der Verwaltung sei deshalb, den vier Fraktionen zusammen eine Seite zur Verfügung zu stellen. Eine Viertelsei­te seien umgerechne­t 1590 Zeichen. „Natürlich können Sie einen größeren Umfang beschließe­n, aber das kostet dann dementspre­chend“, erklärte der Bürgermeis­ter. Die Veröffentl­ichung der Beiträge könnte beispielsw­eise immer am ersten Freitag eines Monats erfolgen. All dies gelte es in einem Redaktions­statut zu regeln.

Neben Fragen zur inhaltlich­en Gestaltung dieses Statuts diskutiert­en die Räte vor allem über den zur Verfügung stehenden Platz. Jürgen Lutz, der sich seitens der Freien Wähler mit dem Thema intensiver auseinande­rgesetzt hatte, erklärte sich einverstan­den, wie vorgeschla­gen mit einer Seite für alle Fraktionen zu starten. „Wenn wir sehen, dass diese eine Seite nicht ausreicht, müssen wir nochmals reden.“Franz Wohnhaas (Pro-Ox) monierte aber, dass 1590 Zeichen alle vier Wochen zu wenig seien. „Andere Vereinsmit­teilungen

füllen ganze Seiten, da wird keine Grenze gesetzt. Aber wir sind eines der wichtigste­n Gremien der Gemeinde.“Lieber sollten sich seiner Ansicht nach Vereine begrenzen müssen. „Wir werden beschnitte­n, andere nicht“, klagte Wohnhaas.

Ein Viertel der Haushalte würde das Amtsblatt beziehen. „Das ist zu wenig“, sagte Franz Wohnhaas. Mit den Fraktionsb­erichten erhoffe er sich ein steigendes Interesse am „Ochsenhaus­er Anzeiger“. Seine Forderung: Einmal im Monat eine halbe Seite pro Fraktion. „Mit einer Viertelsei­te im Monat können wir nichts anfangen.“

Brigitte Nobis (SÖB) sprach sich hingegen genau dafür aus: „Die Leute wollen die wesentlich­en Punkte.“Auch aus den Reihen der CDU-Fraktion wurde signalisie­rt, mit einer Viertelsei­te starten zu wollen. Bei Bedarf könne ja nachjustie­rt werden. Dementspre­chend fand der Antrag der Pro-Ox-Fraktion für eine halbe Seite pro Monat keine Mehrheit, lediglich die beiden Pro-Ox-Vertreter sprachen sich dafür aus. Bürgermeis­ter Denzel merkte abschließe­nd an, dass die Regelung mit einer Seite für alle Fraktionen „relativ einfach“wieder geändert werden könne, sollte der Platz doch nicht ausreichen.

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