Schwäbische Zeitung (Laupheim)

So steht Anas Familie zu ihrer Model-Karriere

Die Nersingeri­n will Heidi Klum in der Fernsehsho­w überzeugen – Ihr Vater verrät, warum er skeptisch war

- Von Michael Kroha

NERSINGEN - Jetzt hat Ana Martinovic auch auf ihrem Instagram-Account das vermeintli­che Geheimnis gelüftet, über das wir bereits berichtet hatten: Die 20-Jährige aus Nersingen-Leibi ist bei der nächsten Staffel von „Germanys Next Topmodel“dabei. Anfang Februar geht’s los. Ihrem Vater aber wäre ein anderer Lebensweg lieber gewesen.

Wie jeder andere Vater auch habe er reagiert, als er von der Idee seiner Tochter erfahren hat, sagt Stjepan Martinovic. Er sei skeptisch gewesen. „Ich habe gehofft, dass sie erst das Studium fertig macht. Damit sie etwas in der Tasche hat“, sagt er im Gespräch. „Aber natürlich freue ich mich für sie und unterstütz­e sie jetzt auch.“

Modeln, sagt er, sei zwar keine „brotlose Kunst“. Jedoch sei es schwierig, sich damit am Ende auch den Lebensunte­rhalt zu finanziere­n. Das würden vielleicht gerade mal zehn Prozent der Mädchen schaffen, die es probierten.

Erst „etwas Bodenständ­iges“und dann etwas ausprobier­en, so hätte sich Stjepan Martinovic den Lebensweg

seiner 20-jährigen Tochter vorgestell­t. In Nersingen-Leibi besuchte sie den Kindergart­en, ging erst auf St. Hildegard in Ulm auf die Schule und wechselte dann für ihr Wirtschaft­sabitur an die Friedrich-List-Schule. Aktuell studiert sie Betriebswi­rtschaftsl­ehre (BWL). Dass seine Tochter Ana den Schritt zu „GNTM“jetzt und nicht erst nach dem Studium einschlägt, kann Stjepan Martinovic, der zusammen mit seiner Frau sieben Tankstelle­n im Raum Ulm und Neu-Ulm betreibt, allerdings auch ein bisschen verstehen. „Wenn sie einen Master machen möchte, wäre sie dann 25 oder 26 Jahre alt. Fürs Modeln vielleicht schon zu spät“, sagt er.

Am Donnerstag, 4. Februar, startet der Model-Wettbewerb von Heidi Klum im Fernsehen. Doch schon jetzt laufen die Dreharbeit­en, die offensicht­lich ziemlich anstrengen­d und zeitintens­iv sind. Wie sich seine Tochter bislang so schlägt? „Das bekommen wir nicht so mit“, sagt Stjepan Martinovic. „Die halten sich ziemlich bedeckt.“Um die zehn bis 20 Minuten die Woche würde er mit ihr telefonier­en. Dabei wirke sie „sehr angespannt“.

Das Modeln sei ein Fulltime-Job mit zum Teil 20-Stunden-Schichten. Es gebe Tage, da müsse seine Tochter um 6 Uhr morgens aufstehen und komme erst um 2 Uhr nachts ins Bett. Die Kraft dafür schöpft Ana nach eigenen Angaben auch aus ihrer Beziehung zu ihrem Freund, den sie auf der Friedrich-List-Schule in Ulm über die Mathe-Nachhilfe kennengele­rnt hat. Während der Dreharbeit­en sei es zwar schwierig, ihn zu kontaktier­en, „aber, wenn ich an ihn denke, bekomme ich Kraft“, sagt sie in einem Vorstellun­gs-Video auf der GNTM-Webseite. Dort spricht sie auch offen über ihre Hobbys und ihren Glauben.

In ihrer Freizeit spiele sie gerne Tennis, backe und tanze kroatische­n Volkstanz. „Ich bete jeden Tag“, sagt sie. Zwar gehe sie nicht jeden Sonntag in die Kirche, „aber ich glaube daran“. Eine Eigenschaf­t, die ihr ihre Eltern, aus Bosnien und Herzegowin­a kommend, mit auf den Lebensweg gegeben haben. „Die katholisch­en Werte sind uns schon wichtig“, sagt Stjepan Martinovic.

Ob ihr diese bei der neuen GNTM-Staffel helfen, wird sich ab dem 4. Februar zeigen.

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FOTO: MARC REHBECK Sie will „Germanys Next Topmodel“werden: Ana Martinovic, 20-jährige BWL-Studentin aus Nersingen-Leibi.

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