Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Handwerk und Design mit Metall
Im August letzten Jahres hat sich Steffen Lerch mit seiner Firma LMB Metallbekleidungen selbstständig gemacht.
SCHWENDI - Angelaufen sei das Geschäft trotz der CoronaPandemie ziemlich gut, er habe bereits einige Aufträge erledigt, sagt der gebürtige Schwendier.
Im neuen Jahr möchte er aber so richtig durchstarten. „Mein momentaner Fokus liegt darauf, mein Unternehmen am Markt zu stabilisieren und mit den Projekten und Aufgaben zu wachsen“, sagt Lerch.
Besonders freut er sich über den Bau von Fassaden und Dächern, die anders als der Standard sind, zum Beispiel durch besondere architektonische Designs. Dies zu erreichen, gelinge ihm durch viel Aufmerksamkeit fürs Detail und durch kreative Lösungen, erklärt der junge Geschäftsmann.
Um dem Kunden eine Vorstellung davon zu geben, wie sein Gebäude später aussehen wird, plant Steffen Lerch alles mit einem computerbasierten Zeichenprogramm (CAD). In Zukunft möchte er auch 3D-Visualisierungen anbieten.
Nebenbei arbeitet Steffen Lerch als Dozent an einer Meisterschule für berufliche Fortbildungslehrgänge für Spenglermeister
an der Handwerks- kammer in Ulm.
Nach dem Abitur absolvierte Steffen Lerch bei seinem Vater eine zweieinhalbjährige Ausbildung im Klempnerhandwerk, welche er 2015 abschloss. 2016 folgte die Prüfung zum Klempnermeister bei der Handwerkskammer Ulm.
Der
Standard-Klempnerbetrieb
aus der Region arbeite in der Regel an Dachrinnen, Ver- wahrungen und Metalldä- chern, sagt Lerch. Der besondere und kreative Aspekt komme da mitunter kurz.
Um zu sehen, wie sein Handwerk in anderen Ländern ausgeübt wird, entschloss sich Steffen Lerch, für vier Monate nach Australien zu gehen. Nach dem ersten Job sei aber für ihn klar gewesen, dass dieser Aufenthalt länger dauern wird. Letztendlich wurden zweieinhalb Jahre daraus.
Sein erster Auftrag in Australien, eine Deckenverkleidung aus geflochtenen Metallstreifen, habe bei ihm die Faszination für seinen Beruf neu entfacht.
„Ich fand das einfach nur cool. Ich habe mich sofort erkundigt, ob es mehr solche Aufträge gibt“, erinnert er sich.
„Ich durfte immer schwierige und komplizierte Sachen machen, und mit jedem Projekt wurde deutlicher, dass die Mischung aus Kreativität, Perfektion und Handwerk mit Blech genau mein Ding ist“, sagt Lerch.
Durch die Arbeit bei ARC in Melbourne ergab sich dann die Spezialisierung auf Metallfassaden. „Diese haben viele Vorteile. Sie sind zum Beispiel gut für das Raumklima, weil die Luft dahinter zirkulieren kann.“
Ob farbig oder natürlich, glatt, wellenförmig oder mit Streifen, ob ein ganzes Haus oder nur der Hauseingang verkleidet wird, es gibt sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Auch für Innenräume, wie etwa in Hotels, Firmen oder Seminarräumen, biete sich eine solche Decken- oder Wandgestaltung an und setze besondere Akzente, so der Klempnermeister.
Zwar seien die anfänglichen Kosten etwas höher als bei anderen Alternativen, aber das relativiere sich mit der Zeit, da die Metallverkleidungen sehr langlebig seien und keine weiteren Restaurierungsarbeiten mehr nötig sind.
„Man muss zum Beispiel nie wieder verputzen oder streichen“, erläutert Stefan Lerch.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland hat er bei einer großen Firma Projekte geleitet. „Aber ich habe keinen Job gefunden, der genauso war wie das, was ich in Australien gemacht habe“, sagt er.
Daraus resultierte die Entscheidung, sich selbstständig zu machen.
Bisher arbeitet Steffen Lerch noch größtenteils alleine; zusätzlich unterstützt ihn sein Bruder in Teilzeit auf Baustellen und in der Werkstatt.
Bei seiner Firmengründung komme ihm auch zugute, dass sein Vater Jürgen Lerch Inhaber eines Flaschnerei und Sanitärbetriebes in Schwendi sei, erklärt Steffen Lerch. So könne er am Anfang dessen Werkstatt und die Lagerräume mitbenutzen.
„Es macht mir Freude, den Gebäuden eine Wirkung zu geben, alles harmonisch zu gestalten und damit Design und Handwerk zusammenzubringen“, umreißt Steffen Lerch seine Motivation.
son