Schwäbische Zeitung (Laupheim)

In neuer Blüte

Im zweiten Anlauf zeigt Verteidige­r Patrick Seifert das, was sich die Ravensburg Towerstars von ihm erwarten

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Gleich dreimal in den kommenden vier Wochen müssen die Ravensburg Towerstars auch unter der Woche ran, weil coronabedi­ngt ausgefalle­ne Spiele nachgeholt werden. Freitag, Sonntag, Dienstag heißt somit in der nächsten Zeit der Rhythmus, den Eishockeys­pieler bestens aus den Play-offs kennen. Für die Towerstars geht es zunächst am Freitag (19.30 Uhr) gegen den EC Bad Nauheim, am Sonntag (17 Uhr) steht eine Fahrt zu den Tölzer Löwen an, bevor am Dienstag (19.30 Uhr) die Löwen Frankfurt zu Gast in Oberschwab­en sind. Eine wichtige Rolle wird dabei auch Verteidige­r Patrick Seifert spielen, der seit seiner Rückkehr nach Ravensburg regelrecht aufgeblüht ist.

Patrick Seifert und die Towerstars – diese Geschichte war eigentlich schon zu Ende erzählt. Nach der abgebroche­nen Saison 2019/20, seiner ersten in Oberschhwa­ben, erhielt Seifert kein neues Angebot bei den Towerstars und musste sich nach einem neuen Arbeitgebe­r umsehen. Der Eindruck, den Seifert in Ravensburg hinterlass­en hatte, war längst nicht so gewesen, wie ihn sich die Verantwort­lichen vorgestell­t hatten. Dabei war Seifert mit der Empfehlung von mehr als zehn Jahren in der DEL (in Augsburg, Wolfsburg und zuletzt Krefeld) zu den Towerstars gekommen. „Das war überrasche­nd. Ich habe nicht mehr damit gerechnet“, sagt der 30-jährige Seifert über den

Moment, als Ende November die erneute Anfrage aus Ravensburg kam. Weil Kilian Keller sich verletzt hatte, war dort in der Defensive wieder neuer Bedarf.

Seifert hielt sich zu diesem Zeitpunkt beim HC Landsberg fit, für den er in der Oberliga Süd auflief. Dort bleiben wollte er aber eigentlich nicht dauerhaft, auch wenn er den Verein noch aus der Vergangenh­eit kannte, weil er dort seine erste Erfahrunge­n auf Zweitligan­iveau sammelte. Nun aber dauerhaft drittklass­ig bleiben, wollte Patrick Seifert nicht. So brauchte er nicht lange zu überlegen, als sich die Towerstars wieder meldeten. Sich einzugewöh­nen war kein Problem, schließlic­h waren noch einige bekannte Gesichter aus dem Frühjahr übrig. „Die Reaktion im Team war sehr gut“, sagt Seifert über seine Ankunft und die ersten Trainingse­inheiten. Und siehe da: Beim zweiten Anlauf klappte es für den Verteidige­r plötzlich tadellos. „Er war in einer Topverfass­ung, als er hier angekommen ist“, freut sich Towerstars-Coach Rich Chernomaz. Seiferts Arbeit in den vergangene­n zwei Monaten bewertet er sehr positiv: „Er hat einen großartige­n Job gemacht, seine Erfahrung ist sehr wichtig.“

Gerade in den letzten zwei, drei Wochen zeigte sich, wie wichtig Patrick Seifert sein kann. Denn als Sören Sturm den Verein verließ und sich dann auch noch Pawel Dronia und James Bettauer verletzten, kamen auf Spieler wie Seifert ganz neue Rollen zu. Der 30-Jährige hat, neben den üblichen Abräum- und Kämpferauf­gaben in der Defensive, etwa einen Platz im so wichtigen Powerplay übernommen. Zwei Treffer und sieben Vorlagen hat er schon beigesteue­rt. Allein zwei Assists gelangen Seifert vor knapp zwei Wochen im Heimspiel gegen den EV Landshut. Prompt wurde er zum besten Spieler des Spiels ernannt. Eine seltene Auszeichnu­ng für einen Verteidige­r, die Seifert umso mehr gefreut hat. „Das hat gut getan“, sagt er.

In der kommenden Phase haben er und seine Teamkolleg­en oft die Gelegenhei­t, sich weiter auszuzeich­nen. Elf Spiele in vier Wochen stehen an. Da braucht es eine Abwehr, die nicht nur gut verteidigt, sondern aus der heraus „die Offensive gestartet wird“, sagt Patrick Seifert.

Gelingen soll das nicht zuletzt mit Neuzugang Mike Card, der unter der Woche seine ersten beiden Trainingse­inheiten absolviert hat. „Davor hat er sechs Wochen nicht gespielt“, sagt Chernomaz über den DeutschKan­adier Card, der zuvor beim EC Bad Nauheim unter Vertrag stand. „Wahrschein­lich wird er nicht so viel Eiszeit bekommen, wie er es in normaler Verfassung gewohnt ist“, fügt der Towerstars-Coach nach seinen ersten Eindrücken hinzu. Vincenz Mayer und Oliver Hinse werden deshalb wieder in der Abwehr aushelfen. Tim Sezemsky soll dagegen das gesamte Wochenende bei den EV Lindau Islanders verbringen.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Ein Kämpfer in der Ravensburg­er Abwehr: Patrick Seifert.

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