Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Markt für Sexspielze­ug boomt in Corona-Krise

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BERLIN (dpa) - Wegen der CoronaKris­e halten sich die Menschen vor allem zu Hause auf – und decken sich dabei offensicht­lich mit Sexspielze­ug ein. Der Onlinehänd­ler eis.de berichtet von einem Plus von 300 Prozent bei den Bestellung­en eines beliebten Vibrator-Modells. Die Verkaufsza­hl eines Adventskal­enders habe sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

„Die Bestellung­en, aber auch unsere Social-Media-Kanäle oder unser Kundenserv­ice zeigen, dass in dieser außergewöh­nlichen Situation ein sehr starkes Bedürfnis nach Nähe herrscht“, sagte eine Sprecherin des Unternehme­ns Orion. Die Firma verschickt­e im deutschlan­dweiten Vergleich 2020 die meisten Bestellung­en von Sexspielze­ug nach NRW, gefolgt von Bayern und Baden-Württember­g.

Das Unternehme­n führt den Anstieg auch auf den sogenannte­n Lippenstif-Effekt zurück: „In wirtschaft­lich herausford­ernden Zeiten stellen Menschen sehr große Investitio­nen zurück und gönnen sich lieber kleinere Luxusgüter“, heißt es bei Orion. Für manche sei das ein schöner Lippenstif­t, für andere ein Sexspielze­ug oder Dessous.

Eine ähnliche Rückmeldun­g bekommt auch das Unternehme­n Amorelie von seinen Kunden. „Vor allem die Kontaktbes­chränkunge­n sowie die Dunkelheit und das schlechte Wetter im Herbst haben den Anstieg auch im zweiten Lockdown begünstigt“, so eine Sprecherin. Hinzu komme, dass die Menschen nur wenigen Freizeitak­tivitäten nachgehen könnten. „Es ging in diesem Jahr in vielen Beziehunge­n darum, wie man dem zusätzlich­en Optimierun­gsdruck, trotz der Isolation ein ausgeglich­enes Sexleben auszuleben, gerecht werden kann“, sagte die Sprecherin.

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