Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Erfolgreiche Bombensprengung
8000 Göttinger mussten ihre Wohnungen verlassen
GÖTTINGEN (dpa) - Nach einer aufwendigen Evakuierung sind in Göttingen vier Weltkriegsbomben kontrolliert gesprengt worden – die meisten Bewohner konnten am Sonntag in ihre Häuser zurückkehren. Die letzte Bombe sei gegen ein Uhr in der Nacht auf Sonntag vom Kampfmittelbeseitigungsdienst zur Explosion gebracht worden, teilte ein Sprecher der Stadt Göttingen mit. Zwischenzeitlich hatte es mehrere kleinere Verzögerungen gegeben. Auch der Fernverkehr der Deutschen Bahn war von Behinderungen betroffen; Göttingen liegt an der wichtigen ICE-Schnellstrecke Hannover-Würzburg.
Die Zehn-Zentner-Bomben mit Langzeitzündern waren bei Sondierungsarbeiten gefunden worden. Um den Fundort der Bomben war eine Gefahrenzone mit einem Radius von 1000 Metern eingerichtet worden. Mehr als 8000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Corona-Bestimmungen wurden aufgrund der besonderen Situation zeitweise außer Kraft gesetzt.
Nach Angaben der Stadt gab es keine Verletzten durch die geplanten Detonationen. Nach der Sprengung konnten die Anwohner allerdings nicht gleich zurückkehren: Erkundungsteams
mussten die Umgebung erst überprüfen. Unter anderem wurde mit einer Polizeidrohne aus der Luft nach Schäden gesucht. Erst nach rund zwei Stunden gab es für die meisten Anwohner dann Entwarnung und die Sperrungen wurden aufgehoben.
Um die Sprengstelle wurden mit Wassersäcken gefüllte Container aufgestellt, die die Druckwelle der Explosionen von angrenzenden Gebäuden ablenken sollten. Trotzdem wurden bei zwei Gebäuden durch die Druckwelle Fensterscheiben zerstört, so dass die Bewohner dorthin vorerst nicht zurückkehren konnten.