Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Schwörmontag: Party fällt wieder ins Wasser
OB Czisch macht klar, dass es Nabada und andere größere Feiern auch dieses Jahr nicht gibt
ULM - In der dritten Folge der Roxy Lockdown Bar hat Gastgeberin Ariane Müller mit Oberbürgermeister Gunter Czisch live vor der Kamera gesprochen. Schonungslos ehrlich erklärte der Rathauschef dabei, dass der Schwörmontag auch in diesem Jahr größtenteils ins Wasser fallen wird. Auf die Frage von Müller: „Wann kriegen wir wieder einen normalen Schwörmontag mit Party und Nabada?“, antwortete Czisch: „Leider dieses Jahr nicht. Ich hoffe, im Jahr 2022. Da muss man jetzt einfach realistisch sein.“
Zu hoffen sei, dass zumindest die Schwörfeier auf dem Weinhof stattfinden könne. Nach den dramatischen Entwicklungen der vergangenen Wochen müsse man damit zufrieden sein, wenn man in reduzierter Form den Schwörmontag feiern dürfe. Dennoch blieb das Stadtoberhaupt optimistisch, was städtische Veranstaltungen im kommenden
Sommer angeht: „Wir sagen nichts ab, was ab Mitte Mai stattfindet.“Die entscheidende Frage dabei sei, in welcher Form: „Die Innenräume sind das Problem, wenn sich viele Menschen treffen“, sagte Czisch und wies auf die Gefährdung durch das mutierte Virus hin, welche die Situation zumindest bis Ostern bestimmen und die ersehnten Wiedereröffnungen um mindestens einen Monat verschieben werde.
„Wir müssen die Lage wieder neu bewerten“, erklärte der Ulmer Oberbürgermeister und gestand, dass auch ihm der Lockdown schwerfalle. Erste Lockerungen kann sich Gunter Czisch im März vorstellen. „Vielleicht dürfen dann der Einzelhandel und die Friseure wieder öffnen.“Die
Entscheidungsspielräume der Stadtverwaltung seien derweil begrenzt: „Die Entscheidung liegt bei der Landesregierung, während es die Kommune nur schlimmer machen darf.“Selbst, wenn die Inzidenzwerte unter 50 liegen würden, dürfe es keine lokalen Alleingänge geben, sagte der Rathauschef und ergänzte, dass es unlogisch sei, wenn in Ulm die Gastronomie offen sei und in Erbach die Wirtshäuser geschlossen bleiben müssten: „Dann kommen alle nach Ulm und wir haben in kürzester Zeit Verhältnisse wie in Irland.“Ebenfalls eine klare Absage erteilte Oberbürgermeister Czisch dem diesjährigen Fischerstechen: „Das kann nicht stattfinden – darüber brauchen wir nicht diskutieren.“
Ulms OB Gunter Czisch auf die Frage, wann es wieder einen normalen Schwörmontag geben wird.
Neben den Ulmer Stadtfesten sprachen Ariane Müller und Gunter Czisch außerdem über die Betreuung der Kinder und Jugendlichen. Kitas und Grundschulen sollten nach Meinung des Ulmer Oberbürgermeisters möglichst bald wieder geöffnet werden, weil in diesen Einrichtungen die Buben und Mädchen ohnehin aus demselben Quartier kommen, während auf den weiterführenden Schulen die Kinder und Jugendlichen aus einem weiteren Umfeld stammten.
Auf die derzeit brachliegende Kulturszene angesprochen, zeigte sich Czisch zuversichtlich, dass sich nach dem Lockdown die Lage bald entspannen wird. Schließlich gebe es in Ulm und Umgebung genug kaufkräftige Menschen, die dann wieder bereit seien, dafür Geld auszugeben. Gleichzeitig stellte sich Czisch hinter die Kultureinrichtungen der Stadt. Und er betonte: „Das Roxy wird es auch nach dem Lockdown noch geben.“
„Ich hoffe im Jahr 2022. Da muss man jetzt einfach realistisch sein.“